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IHK-Umfrage: Internationaler Handel wird zunehmend schwieriger – IHK fordert zügige Umsetzung von Entlastungsmaßnahmen

Die aktuelle IHK-Umfrage „Going International“ zeigt eine spürbare Eintrübung der Auslandsgeschäfte nordrhein-westfälischer Unternehmen. Handelshemmnisse, politische Unsicherheiten und neue Regulierungen erschweren den internationalen Handel zunehmend – auch mit traditionellen Partnern wie den USA.

Die aktuelle IHK-Umfrage „Going International“ zeigt: Die Geschäftsperspektiven nordrhein-westfälischer Unternehmen im Ausland sind deutlich getrübt, während Handelshemmnisse und regulatorische Hürden weiter steigen. Auch die USA, im vergangenen Jahr noch ein Hoffnungsträger, rücken nun als Problemregion in den Fokus. Gleichzeitig wachsen die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA, China und der EU und bedrohen die Stabilität globaler Lieferketten. IHK NRW fordert daher ein entschlossenes Handeln von der Politik.

»Die Politik muss jetzt liefern. Wer Bürokratieabbau verspricht, muss diese Zusagen auch umsetzen –nur dann können Unternehmen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und auf geopolitische Risiken reagieren.«

Wachsende Unsicherheiten in Auslandsmärkten

Immer mehr Unternehmen aus NRW blicken pessimistisch auf ihr Auslandsgeschäft – und das in allen Zielregionen. Besonders alarmierend: Auch der US-Markt wird erstmals wieder überwiegend negativ bewertet, wo 77 Prozent der NRW-Unternehmen neue Handelshemmnisse und politische Unsicherheiten fürchten. In Europa zeigen sich zwar leichte Verbesserungen, doch IHK NRW Präsident Ralf Stoffels mahnt: „Die Politik muss jetzt liefern. Wer Bürokratieabbau verspricht, muss diese Zusagen auch umsetzen – nur dann können Unternehmen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und auf geopolitische Risiken reagieren.“

Trend steigender Handelshemmnisse setzt sich fort

59 Prozent der befragten Unternehmen berichten von steigenden Handelsbarrieren, darunter lokale Zertifizierungsanforderungen, verschärfte Sicherheitsvorgaben, intransparente Gesetzgebung und Sanktionen. 84 Prozentbeklagen zusätzliche Hürden in Deutschland und der EU – insbesondere durch Bürokratie und Unsicherheiten bei der Umsetzung von Regulierungen wie dem Lieferkettengesetz.

EU zwischen den Fronten der Handelskonflikte

Der eskalierende Handelskonflikt, allen voran der zwischen den USA und China, belastet die europäische Wirtschaft. „Die Unternehmen sind verunsichert. Wir brauchen stabile Handelsbedingungen, keine wirtschaftliche Fragmentierung“, warnt Wulf-Christian Ehrich, Fachpolitischer Sprecher Außenwirtschaft bei IHK NRW. Die EU müsse eine Eskalation verhindern und aktiv Lösungen erarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Umfrage „Going International“ wird jährlich durch die DIHK mit Unterstützung der 79 Industrie- und Handelskammern in Deutschland erstellt. Von 2.591 auslandsaktiven Unternehmen mit Sitz in Deutschland haben aus NRW 463 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen.

Weitere Informationen

Die Gesamtergebnisse der Auswertung finden Sie hier.

Steffen Elsebrock

Verfasst von:
Steffen Elsebrock

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