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Wo kein Feuer, da kein Funke

Die neue Bundesregierung hat ihre ersten 100 Tage im Amt hinter sich. Diese Frist wird von vielen Verbänden und Organisationen häufig genutzt, um eine erste Arbeitsbilanz zu ziehen.

Die neue Bundesregierung hat ihre ersten 100 Tage im Amt hinter sich. Diese Frist wird von vielen Verbänden und Organisationen häufig genutzt, um eine erste Arbeitsbilanz zu ziehen. Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), bilanzierte den Auftakt der schwarz-roten Wirtschaftspolitik folgendermaßen: „Es könnte alles etwas mehr aus einem Guss sein.“ Seinem Urteil schlossen sich die Unternehmen der MEO-Region an.

»Die neue Bundesregierung ist mit dem Ziel angetreten, den Wirtschaftsstandort Deutschland und dessen Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Jedoch fällt das Urteil unserer Unternehmerinnen und Unternehmer sehr dürftig aus. Hier ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.«

„Hier ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“

Wir haben bereits vor der parlamentarischen Sommerpause eine Kurzbefragung der Mitgliedsunternehmen gestartet. Im Fokus stehen das Investitionsprogramm sowie die allgemeine Zufriedenheit mit der Bundesregierung. Zudem haben wir erfragt, ob die Unternehmen sich zusätzliche Maßnahmen gewünscht hätten.


Kerstin Groß fasst die Ergebnisse der Befragung zusammen: „Die neue Bundesregierung ist mit dem Ziel angetreten, den Wirtschaftsstandort Deutschland und dessen Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Jedoch fällt das Urteil unserer Unternehmerinnen und Unternehmer sehr dürftig aus. Hier ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.“

Bürokratie bleibt größter Bremsklotz

Konkrete Ergänzungen haben die Unternehmen in der Umfrage genannt und an erster Stelle steht ein konsequenter Bürokratieabbau (25 Prozent). „Das ist keine Überraschung. Bereits vor den Bundestagswahlen war das einer unserer Hauptkritikpunkte in Richtung der Politik. Überbordende Bürokratie ist und bleibt der größte Bremsklotz für Wirtschaft und Industrie“, betont unsere Hauptgeschäftsführerin. Gleichwohl sind wir uns bewusst, dass die Bundesregierung den Abbau von Bürokratie als einen Schwerpunkt im Koalitionsvertrag festgehalten hat. „Das ist auch genau das richtige Signal für unsere Unternehmen. Dennoch zeigt unsere Umfrage, dass hier weiterhin großer Handlungsbedarf besteht“, so Kerstin Groß.

Funke ist noch nicht bei den Unternehmen übergesprungen

Im letzten Teil der Umfrage stand die allgemeine Zufriedenheit der Unternehmerinnen und Unternehmer mit der neuen Bundesregierung im Mittelpunkt. Mit 35 Prozent nimmt ein Großteil der Befragten eine durchschnittliche Bewertung vor. Bemerkenswert ist, dass mehr als ein Viertel die ersten elf Wochen der Koalition in Berlin als wenig vielversprechend und negativ bewertet. Lediglich fünf Prozent schätzen die Arbeit sehr vielversprechend und positiv ein. „Die neue Bundesregierung ist am 6. Mai mit ehrgeizigen Zielen angetreten, die wir für sehr begrüßenswert halten. Der Funke ist allerdings noch nicht bei unseren Unternehmen übergesprungen“

bilanziert Kerstin Groß.
Im Oktober werden die Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet (Ruhr-IHKs) ihren zweiten Konjunkturbericht für das Jahr 2025 veröffentlichen. Im Frühjahr trug der erste Bericht die Überschrift „Stagnation und Stimmungstief“. Dazu prognostiziert unsere Hauptgeschäftsführerin: „Ich möchte nicht vorgreifen, habe aber die Hypothese: Das wird nicht wesentlich besser werden und hoffentlich nicht negativer als im Frühjahr.“

Kommunalwahlen am 14. September 2025

Nach den vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar folgten in Nordrhein-Westfalen am 14. September die Kommunalwahlen: „In den Rathäusern werden zukünftig wichtige Weichen gestellt, die über die weitere wirtschaftliche Entwicklung der MEO-Städte entscheiden werden“, betont Kerstin Groß und fügt hinzu: „Deshalb sehen wir auch nach den Wahlen genau hin. Mit strukturellen Reformen und mehr Vertrauen in unternehmerisches Handeln können wir gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Wirtschaft wieder wächst. Hier sind alle Verantwortlichen in der Pflicht – im Bund, im Land und auf kommunaler Ebene.“

»Mit strukturellen Reformen und mehr Vertrauen in unternehmerisches Handeln können wir gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Wirtschaft wieder wächst. Hier sind alle Verantwortlichen in der Pflicht – im Bund, im Land und auf kommunaler Ebene.«

Steffen Elsebrock

Verfasst von:
Steffen Elsebrock

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