Start-up

Einmal rund um die Welt

„Ich wollte etwas Eigenes machen, in einem Bereich, der mir Spaß macht und mit dem ich mich identifizieren kann.“ So kam er auf die Idee, die bekannten Rubbelweltkarten zu verbessern und eleganter und innovativer zu machen. „Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen, Magnete zu verwenden.“ Also hat er seinen Bruder mit ins Boot geholt und gemeinsam die VACENTURES GmbH – die Weltkarte gegründet.

Weltkarten 2.0

„Meine Passion ist das Reisen“, schwärmt Armin Klösters. Sein Bruder Ansgar war schon länger im eCommerce-Bereich selbständig und hat ihn auf den Geschmack gebracht. „Ich wollte etwas Eigenes machen, in einem Bereich, der mir Spaß macht und mit dem ich mich identifizieren kann.“ So kam er auf die Idee, die bekannten Rubbelweltkarten zu verbessern und eleganter und innovativer zu machen. „Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen, Magnete zu verwenden.“ Also hat er seinen Bruder mit ins Boot geholt und gemeinsam die VACENTURES GmbH – die Weltkarte gegründet. Die beiden sind ein starkes Team und arbeiten gerne zusammen im eigenen Unternehmen. „Ich habe mich im Angestelltenverhältnis nie wohlgefühlt“, sagt Ansgar Klösters. „Dieser Monday-to-Friday-Gedanke liegt mir nicht. Wir arbeiten zwar manchmal bis mitten in die Nacht, aber erstens fühlt es sich nicht wie Arbeit an und zweitens kann ich dafür auch so lange ausschlafen, wie es mir guttut.“

Wo war ich schon – wo will ich hin?

Nach längerer Recherche sind die Brüder dann auf ferromagnetische Folien gestoßen, die Eisenpartikel enthalten und dadurch Magnete anziehen. „Eine große Herausforderung war die Druckqualität. Ich hatte vorher mit dem Thema Druck gar nichts zu tun, aber wir haben uns reingearbeitet und geguckt, welche Druckereien unsere Vorstellung umsetzen können und das Material kennen“, erinnert sich Armin Klösters. Fast 70 Druckereien haben die Beiden ergoogelt und angeschrieben. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen: „Bei den Preisen hatten wir eine Range von 100 bis 1.000 Prozent. Es war absurd, was für unterschiedliche Preise für unsere Weltkarte dabei herausgekommen wären.“

In einem nächsten Schritt haben sich Ansgar und Armin Klösters mit Freunden unterhalten und herumgefragt, wie man das Produkt noch verbessern könnte. „So sind wir auf die Idee mit der ‚Bucket list‘ gekommen. Mit goldenen Magneten kann man markieren, wo man noch hinmöchte, mit den silbernen, wo man schon war“, erklärt Ansgar Klösters. Darüber hinaus kann man seine persönliche Weltkarte noch mit Foto- und Symbolmagneten dekorieren und sich so an besonders schöne Erlebnisse erinnern. „Die Weltkarte lebt – und kann ständig ergänzt und umgestaltet werden.“ Der Kunde kann seine Fotos bei einer Partnerdruckerei hochladen und bekommt dann ein 9er-Set mit Magneten mit seinen Bildern zugeschickt. Auch mit Polaroid-Fotos kann man seine Karte individualisieren – dann reichen normale Magnete zum Anpinnen.

Die beiden Brüder sind gerne selbständig und genießen die damit verbundenen Freiheiten.

Weltkarte, Europakarte, Deutschlandkarte

Es gibt die Weltkarte in zwei verschiedenen Farben und Größen: schwarz und weiß und DIN A0 und 1. Die Rahmung kann man im Online-Shop direkt dazukaufen: Es gibt Rahmen und Leisten in Holz oder in silber, schwarz und weiß. „Wir haben mit der dunklen Weltkarte in A1 angefangen. Dann waren wir auf einem Influencer-Event und die Karte ist sehr gut angekommen und es wurde oft gefragt, ob es die auch in größer gibt. Seitdem produzieren wir auch in DIN A0.“ Die Nachfrage ist groß – auch nach spezielleren Karten. „Mittlerweile haben wir auch eine Europa- und Deutschlandkarte herausgebracht und veröffentlichen nach und nach einzelne Städtekarten.“ Die Kunden kommen aus der ganzen Welt. „Wir verkaufen nicht nur über unseren Online-Shop, sondern auch über Amazon und Etsy und haben eine große Reichweite. Es kommen auch mal Bestellungen aus Kanada, Australien und Süd-Afrika rein“, berichtet der Unternehmer. Die Legende der Weltkarte und auch die Ländernamen sind auf Englisch geschrieben. „Insbesondere reiseaffine Leute stört das überhaupt nicht.“ Auch der Versand ist mittlerweile durchdesignt: „Vorher haben wir in den klassischen runden Versandhülsen versendet – aber wir fanden, das muss auch cooler gehen.“ Jetzt gibt es eine Verpackung, die sowohl gebrandet ist als auch einen neuen Mechanismus hat. Die Weltkarte wird häufig verschenkt und da muss auch die Verpackung attraktiv sein. „Wir merken das insbesondere an den Verkaufszahlen zu Weihnachten, die steigen sprunghaft an“, erklärt Armin Klösters. Auch als Sammelgeschenk für Freunde oder zu Hochzeiten werden die Karten oft verschenkt. Sogar andere Unternehmen haben die Weltkarte mittlerweile für sich entdeckt: „Wir haben Kunden, die ihre Filialen auf einer Deutschlandkarte markieren oder auf einer Weltkarte zeigen, wo ihre Geschäftspartner sitzen.“ Auch für Teambuilding-Maßnahmen kann die Weltkarte genutzt werden. „Jeder im Büro kann dann sein Foto an die Karten hängen und in einer Runde von seinem Urlaub erzählen“, ergänzt Ansgar Klösters.

Eine große Karte wiegt 2 kg – viel zu schleppen für den Postboten.

Das noch junge Start-up ist gut angelaufen, mittlerweile konnten die Brüder auch den Versand outsourcen. „Da freut sich der Postbote“, lacht Armin Klösters. Die beiden leiten ihr Unternehmen vom Dachboden seines Zuhauses aus. „Es ist eine klassische Start-up-Geschichte – nur nicht als Garagen- sondern Dachbodenverkauf. Da hatte der Paketdienst viel zu schleppen, immerhin wiegt eine große Karte 2 kg.“

Die größte Herausforderung für das Duo ist es, ihr Start-up bekannt zu machen und die berühmten drei Sekunden Aufmerksamkeitsspanne auf Social Media und Google für sich zu nutzen. „Es ist nicht einfach, unseren Kunden unser Produkt schnell zu erklären und was man alles damit machen kann.“ Die Beiden setzen neben klassischer Online-Werbung auch auf Reiseblogger und insbesondere Connections in der Region. „Beziehungen untereinander – auch unter Unternehmern, vielleicht auch aus unterschiedlichen Bereichen – sind immer wertvoll zum Austauschen und Erfahrungen sammeln. Wir sind ja auch noch nicht so lange dabei und können noch viel mitnehmen.“

Weitere Unternehmensportraits gibt es hier.

Yvonne Schumann

Verfasst von:
Yvonne Schumann

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