Grey Rook
Unternehmen

Vom Gaming-Hersteller zur etablierten Software-Agentur

Von Mülheim nach Essen – doch nach wie vor fest in der meo-Region verankert: Der Software-Entwickler Grey Rook GmbH ist dem Start-up-Zeitalter entwachsen und zeigt mit dem Wechsel seines Firmensitzes in die Nachbarstadt, dass er bewusst den nächsten Schritt in der Geschichte des Unternehmens vollzieht.

Gegründet im Jahr 2012 war das Unternehmen des heute alleinigen Inhabers Florian Ludwig kurzfristig in kleinen Räumlichkeiten der Universität Duisburg-Essen beheimatet, ehe nur wenig später der Schritt erfolgte, sich in neuen und größeren Räumen in der »Games Factory Ruhr« in Mülheim niederzulassen. Florian Ludwig blickt gerne auf die Anfänge zurück. „Wir sind damals mit der Idee gestartet, Computerspiele zu entwickeln. Aus diesem Grund war der Sitz des Unternehmens im Kompetenzzentrum und im Herzen des Treffpunkts der Gamesbranche für uns in der Gründerphase einfach ideal.“ Die hohen Qualitätsansprüche der Gamingbranche stießen für Ludwig und sein Team neue Türen auf: Das junge Unternehmen konnte bald Aufträge aus anderen Branchen verbuchen. Mit steigenden B2B-Auftragsvolumen kamen auch neue Anforderungen und Herausforderungen. Dieser Entwicklung trägt Grey Rook nun Rechnung.

Grey Rook: Das Team

Seit August 2023 ist das Unternehmen im „Tower“ am Limbecker Platz 1 in Essen zu finden. „Dieser Schritt war längst überfällig“, ergänzt Julia Josfeld, bei Grey Rook zuständig für den Bereich Marketing, Akquise und Vertrieb. „Die Anforderungen an unser Team sind enorm gestiegen. Nun sind wir auf knapp 250 Quadratmetern mit Blick über die Dächer der Stadt Essen zu finden.“ Dabei kann das 15 Mitarbeiter starke Team nicht nur Richtung RWE- und E.ON-Zentrale blicken, auch die bunten Türme der Universität liegen in Sichtweite. Hier schließt sich der Kreis, denn nach dem Gründerstipendium von einst hat Grey Rook heute noch immer einen guten Kontakt zur Universität. Warum der neue Firmensitz zentral in Essen sein sollte, wird nun deutlich: „Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, jungen Nachwuchskräften immer eine Chance zu geben. Viele von uns sind selbst durch eine studentische Tätigkeit erst mit diesem Job in Kontakt getreten. Wir suchen im Übrigen immer wieder neue Werkstudenten, die uns bei unserem vielseitigen Software-Entwicklungen unterstützen“, lacht Ludwig.

Vom Gaming-Hersteller zur etablierten Software-Agentur

Der 36-Jährige ist hierfür das beste Beispiel. Geboren in Gießen, hat es ihn nach dem Studium der Informatik in Hannover über einige Wege ins Ruhrgebiet verschlagen. Heute ist er alleiniger Inhaber der Grey Rook GmbH. „Jedes Unternehmen unterliegt einem stetigen Prozess des Wandels“, erläutert Ludwig, der nicht nur selbst vom Fach ist, sondern ab und an auch die Zeit findet, um selbst zu programmieren. „Bei uns war es nicht anders. Darüber hinaus hat auch die Pandemie für unterschiedliche Bereinigungsprozesse gesorgt.“ So sei das Team an der einen oder anderen Stelle geschrumpft, ein Mitgründer sei ausgestiegen, auch habe sich die Ausrichtung und Philosophie des Unternehmens geändert. Aus dem Gaming-Hersteller des Jahres 2012 ist heute eine etablierte Software-Agentur geworden, welche individuelle digitale Lösungen für Web-, App- sowie IoT-Anwendungen (Internet of Things, die Red.) für namhafte Konzerne und mittelständische Partner entwickelt. Vor allem auch aus diesem Grund wurde eine neue Firmenzentrale gesucht, die den gewachsenen Ansprüchen entspricht. „Ja, man könnte sagen, dass wir nun unsere Geburtsstätte verlassen und auch das Start-up-Image mit diesem Wechsel hinter uns gelassen haben“, erklärt Florian Ludwig, der trotz vieler digitaler Tätigkeiten im täglichen Business als Gegensatz auch mal die Abgeschiedenheit liebt. „Ich erhole mich beim Wandern und vielen Reisen ganz gut“. Dass jedoch gerne ein Hotspot in der Nähe sein darf, erwähnt er lieber leise und mit einem leichten Augenzwinkern.

»Jedes Unternehmen unterliegt einem stetigen Prozess des Wandels«

Grey Rook

Eigene »Product discovery« nimmt Partner mit auf agilen Entstehungsprozess

Der Gedanke setzte sich durch, der Fokus liegt daher heute auf der Programmierung von Web-Applikationen. „Eines von vielen Beispielen ist ein Möbelkonfigurator, der es den Kundinnen und Kunden des Möbelherstellers ermöglicht, direkt auf dessen Website individuelle Möbel zu entwerfen. Der/die Nutzer/-in erhält ein millimetergenau passendes Möbelstück, das er/sie vorher im Browser in 3D betrachten und gestalten kann“, berichtet der Geschäftsführer, der seine Applikationen auf keine spezielle Branche festgelegt sieht. Neben Web-Anwendungen und nativen Apps ist Grey Rook auch im Bereich IoT-Entwicklung und -Beratung tätig. Im IoT-Bereich sind der Anwendung keinerlei Grenzen gesetzt, auch wenn dem Thema Datenschutz als höchstem Gut immer eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist. „Ob Bewegungsprofile von Besuchern, Feuchtigkeitsprüfungen bei technischen Geräten oder die Erhebung von bestimmten Verhaltensmustern von Gästen, unsere Programmierungen bereiten die Entscheidungsgrundlage für unsere Kunden wie etwa die Deutsche Bahn, E.ON usw. vor – etwa, warum Personen immer diesen einen Weg nehmen oder warum zu einer bestimmten Uhrzeit viele Menschen an einem gemeinsamen Punkt zusammentreffen.“ Bei all den zahlreichen technischen Fortschritten seien die Grey Rook-Anwendungen stets „state of the art“.

„Es ist uns wichtig, unseren Partnern zu zeigen, dass wir sie in einem agilen Prozess mitnehmen. Binnen zwei Wochen nach Start erhalten sie von uns ein erstes Ergebnis. In diesen und den weiteren »Sprints« gehen wir gemeinsam auf die aktuelle Entwicklung ein, definieren weitere Ziele und behalten uns auch vor, Kosten und Nutzen einer neuen Anwendung einander gegenüberzustellen“, erklärt Julia Josfeld. Eine erfolgreiche Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 bestätigt, dass die internen Arbeitsabläufe, Prozesse und das Managementsystem erfolgreich auf Qualität, Effizienz und Kundenzufriedenheit geprüft wurden. Dass das Team auf dem richtigen Weg ist und dabei nie die eigenen Anfänge vergisst, wird in der Vitrine deutlich. Der erste verdiente Euro wird dort symbolisch in Ehren gehalten. Old school: physisch. Nicht digital.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie unter: www.greyrook.com

Jens Knetsch

Verfasst von:
Jens Knetsch

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