Würden Sie Ihr Geschäft oder Büro verlassen, ohne die Tür zu schließen? Leider stehen bei vielen Betrieben die digitalen Fenster und Türen sperrangelweit offen –Dauerlüften ist angesagt! Was wie eine willkommene Einladung für Cyberkriminelle wirkt, können Sie verhindern. Der zentrale Schlüssel zur digitalen Selbstverteidigung liegt in Ihrer Hand.
Kleine Unternehmen sind schlechter vor Cyberangriffen geschützt
Unternehmen unterliegen oft dem Trugschluss, sie seien zu klein, zu unbedeutend und zu unattraktiv, um angegriffen zu werden. Das ist schlichtweg ein großer Irrtum. Hinter Cyberangriffen stecken meist kriminell organisierte Gruppen mit großer Infrastruktur, die nach dem Gießkannenprinzip Betriebe jeglicher Größe ins Visier nehmen – und dabei Erfolg haben. Vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) besteht Nachholbedarf im Bereich digitale Sicherheit im Betrieb. Beschäftigte weisen dort weniger gute Fähigkeiten zum Thema Cybersicherheit als der Durchschnitt auf. Auch setzen Betriebe dieser Größenordnung weniger Schutzmaßnahmen ein und wenden sich seltener an Behörden, wenn Sie von Cybersicherheitsvorfällen betroffen sind.
Diese Einfallstore machen es Cyberkriminellen leicht
Am häufigsten greifen Cyberkriminelle Unternehmen über betrügerische E-Mails an. Beim sogenannten Phishing werden Mitarbeitende dazu verleitet, vertrauliche Daten wie Passwörter oder Finanzinformationen preiszugeben oder unbedacht auf einen Link oder einen Anhang mit einem Schadprogramm zu klicken. Ebenfalls zählen schwache Passwörter und fehlende Sicherheitsupdates zu den am meisten ausgenutzten Sicherheitslücken von Firmen. Passwörter werden leichter geknackt, wenn Sie eine geringe Zeichenanzahl aufweisen, insbesondere wenn sie aus gebräuchlichen Wörtern oder einfachen Kombinationen bestehen. Vernachlässigen Sie die regelmäßige und zeitnahe Durchführung von Updates auf Ihren Geräten, bleiben Sicherheitslücken offen, die Angreifende gezielt ausnutzen.
Digitale Selbstverteidigung können Sie lernen
Lassen Sie den Hacker von nun an nur Holz machen, Spyware die Angelegenheit von James Bond sein und sich nicht mehr von Phishing ködern. Wie? Mit digitaler Selbstverteidigung! Bereits mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko für einen erfolgreichen Angriff erheblich reduzieren und der Schaden im Ernstfall deutlich einschränken. Regelmäßige Sicherheitsupdates und Backups, Antivirenprogrammen und Firewalls sowie starke Passwörter, die Sie mit einem zweiten Faktor absichern, sind die ersten Schritte in einen digital sicheren Betrieb. Auch die Verschlüsselung von einzelnen Dateien oder ganzen Datenträgern wie Festplatten oder Smartphones verbessert Ihren digitalen Schutz. Neben technischen Grundlagen lassen besonders organisatorische Maßnahmen wie das Aufstellen eines Notfallplans oder Sicherheitsschulungen für Mitarbeitende die Zahl der erfolgreichen Cyberangriffe auf Unternehmen sinken.
Weitere Infos
IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V. veranstaltet – in diesem Jahr gemeinsam mit den Partnern DIGITAL.SICHER.NRW und dem Westdeutschen Handwerkskammertag – den IT-Sicherheitstag NRW. Der Fachkongress zum Thema Daten-, Informations- und IT-Sicherheit findet in diesem Jahr in Köln statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Seien Sie am 30. November 2023 von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr in Köln vor Ort dabei und erhalten Sie als kleines und mittleres Unternehmen in Impulsvorträgen, parallelen Basic- und Expertenforen an diesem Tag vielfältige Informationen zu sicherheitsrelevanten Themen. In der begleitenden Fachausstellung können Sie individuelle Gespräche mit regionalen Lösungsanbietern zur digitalen Sicherheit führen.
Das Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in der Wirtschaft in NRW – kurz: DIGITAL.SICHER.NRW – will mit seiner Aktion „Tür zu im Netz“ das Bewusstsein für digitale Sicherheit steigern, die Hemmschwelle für Betriebe senken, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und Hilfestellung zur Stärkung der digitalen Abwehrkräfte bieten.