Unternehmen

Be yarnified:
Modernes Stricken und hochwertige Garne

Der Strickladen ist ein besonderer Ort für Garn-Verliebten im Essener Süden: Raquel Rosa Pidevall bietet exklusive Garne, hochwertiges Zubehör, feine Accessoires und die allerneusten Magazine und Bücher in ihrem liebevoll gestalteten Ladenlokal an. Darüber hinaus gibt Workshops und besondere Events für die Strick-Community.

Stricken ist sehr beliebt und hat auch online eine große Fan-Gemeinde.

Raquel Rosa Pidevall ist Spanierin und kommt ursprünglich aus Barcelona. „Mit Stricken hatte ich nichts zu tun, obwohl meine Oma versucht hat es mir beizubringen. Ich war aber einfach zu ungeduldig“, lacht sie. Sie leitete eine Sprachschule und kam erst für die Liebe nach Deutschland. „Mein Mann und ich haben uns auf einer Hochzeit kennengelernt und schließlich entschieden, zusammen in Essen zu leben. Also habe ich meine Sprachschule verkauft und eine Stelle als Spanischlehrerin an der Uni angenommen.“ Alles lief gut und in sicheren Bahnen. Zu Weihnachten hat eine Freundin Raquel Rosa Pidevall ein Häkelset geschenkt. „Ich konnte damit gar nichts anfangen und es stand über ein Jahr im Regal.“ Schließlich hat sie es dann aber doch versucht und war sofort begeistert: „Über das Häkeln bin ich zum Stricken gekommen und habe meine Leidenschaft gefunden.“

Stricken hat eine Community in Blogs und Social Media

Stricken ist modern und hat eine große Fan-Gemeinde: auf zahlreichen Plattformen und Blogs tauschen sich die Maschenfreunde zu Garnen und Strickmustern aus und bieten Inspirationen für neue Projekte. Insbesondere in Skandinavien ist Stricken auch bei den jungen Leuten sehr beliebt. Raquel Rosa Pidevall hat online viele Strick-Freundinnen kennengelernt und sich mit ihnen auch live bei Retreats getroffen. Bei diesen Events kommen Strickerinnen an einem Wochenende zu Workshops, Stricktreffs und kleinen Woll-Messen zusammen. „Es war eine neue Welt für mich, die nach und nach immer mehr Raum in meinem Leben eingenommen hat“, erinnert sie sich. Durch die Pandemie konnte die Sprachlehrerin dann nicht mehr vor Ort unterrichten und Online-Kurse gefielen ihr nicht. „Ich möchte mit Menschen direkt sprechen. Also habe ich entschieden den Schritt zu gehen und mich mit meiner Leidenschaft selbstständig zu machen.“ Auch wenn das Risiko groß war, hat sie sich für ihren Traumjob entschieden. Dann wurde auch noch ein Ladenlokal in der richtigen Größe in der Nähe ihres Zuhauses in Essen-Stadtwald frei und die Sache war entschieden. „Meine Idee ist zu zeigen, wie aktuell und en vogue Selbstgestricktes ist. Viele Designs kommen aus Dänemark und Finnland und sind – ganz im skandinavischen Stil – sehr puristisch und modern.“

Corinne Schneider verkauft selbst genähte Projectbags im Strickladen.

Kooperation mit SCHNEIDERS.KNIT

Viel Unterstützung bekommt sie von ihrer Freundin Corinne Schneider: Sie ist selbst eine begeisterte Strickerin, verkauft im Strickladen aber auch ihre selbstgenähten Projectbags unter dem Label SCHNEIDERS.KNIT. „Corinne hilft mir beim Verkauf, so dass ich auch als junge Mama normale Öffnungszeiten anbieten kann. Außerdem ist es immer gut, nicht ganz allein zu sein und neue Ideen und Designs mit jemandem besprechen zu können“, sagt Raquel Rosa Pidevall. „Corinne ist sehr kreativ und es macht viel Spaß mit ihr zusammen zu arbeiten.“

Garne als Alleinstellungsmerkmal

Die Auswahl der Garne sind ihr Alleinstellungsmerkmal: Häufig bekommt man in Wollgeschäften industrielle Marken. Im Strickladen in Stadtwald kommen die meisten Garne von Unternehmen aus Dänemark, die sehr strenge Konditionen haben. „Die Händler suchen einen Stil, der zu ihrer Marke passt und nur dann darf man ihre Garne verkaufen“, erklärt Raquel Rosa Pidevall. „Das betriff sowohl die Gestaltung des Ladenlokals als auch die Auswahl des Sortiments.“ Ihre Kundinnen und Kunden nehmen oft weite Wege in Kauf, um bei ihr diese gefragten und seltenen Garne kaufen zu können. Die Qualität überzeugt die Strickenden: Oft ist die Wolle handgefärbt oder kommt von besonderen Farmen in Peru, die sehr viel Wert auf Tierwohl und faire Arbeitsbedingungen legen. Auch Biogarne hat sie im Angebot. „Ich versuche ganz ohne Nylon auszukommen und nur natürliche Fasern anzubieten.“ Gerade für Kinderbekleidung ist Wolle ein großartiges Material und es gibt viele schöne und niedliche Muster und Anleitungen. „Oft denkt man, Wolle wäre zu empfindlich. Dabei sind es natürliche Fasern von einem Tier, die es vor Witterung und Kälte schützen und Schmutz nicht so schnell aufnehmen. Die Natur ist intelligenter als Chemie“, sagt sie augenzwinkernd. Trotzdem sollte man auf die richtige Pflege achten; auch dafür verkauft Raquel Pidevall spezielle Waschmittel für Wolle und Kaschmir in ihrem Strickladen.

Raquel Rosa Pidevall verkauft viele Fairtrade- und Biogarne – häufig ist die Wolle sogar handgefärbt.

»Man kann mit Farben und Texturen spielen – die Kombinationen sind unendlich«

Raquel Rosa Pidevall
Inhaberin vom Strickladen
in Essen-Stadtwald

Strick-Workshops für Anfänger, Fortgeschrittene und Kinder

Auch wenn sie erst vor vier Monaten gegründet hat, hat sie schon viele Pläne für die Zukunft: „Ich möchte demnächst zum Beispiel auch Workshops für Kinder anbieten. Es gibt sehr schöne Designs und Kinder lernen schnell. Mein Ziel ist, Stricken mehr in den Fokus der Jüngeren zu rücken.“ An der Technik hat sich im Vergleich zu damals viel geändert: Früher wurden Pullover von unten nach oben gestrickt und am Schluss die Einzelteile zusammengesetzt. Heute wird bei fast alle Anleitungen von oben nach unten in der Runde gestrickt und das Ergebnis ist ein fertiges Teil, bei dem man nichts mehr zusammennähen muss. „Manchmal kommen ältere Damen zu mir, die stricken, seit sie 7 Jahre alt sind, aber jetzt die neue Technik lernen möchten“, berichtet Raquel Rosa Pidevall. „Die Altersstruktur meiner Kunden ist sehr unterschiedlich und ich mag das sehr.“

Intarsien-Workshop mit Anna Husemann

Auch für Anfängerinnen und Anfänger soll es bald Veranstaltungen geben. „Ich arbeite an meinem Online-Shop. Demnächst kann man über meine Websites Workshops direkt buchen“, berichtet die Unternehmerin. „Aber auch für Fortgeschrittene wird einiges kommen.“ So war sie zum Beispiel auf einem „Yarn-Festival“ in Berlin und hat dort eine, in der Strick-Community sehr bekannte, Hamburgerin kennengelernt, die sich u. a. auf die Intarsia-Technik spezialisiert hat. Die beiden waren sich sofort sympathisch und nun wird Anna Husemann für einen Workshop extra nach Essen kommen. „Sie ist jung und macht richtig tolle Dinge. Mit der Intarsia-Technik kann man farbenfrohe Muster und Designs kreieren – dieser Workshop wird Publikum auch über Essen hinaus anziehen.“

Stricken ist für alle

Raquel Rosa Pidevall liebt ihren Strickladen: „Ich fühle mich hier in Stadtwald sehr wohl und habe nette Kundinnen und Kunden. Wir können uns Zeit nehmen und hier im Laden auch mal ein Muster oder eine Technik direkt ausprobieren.“ Dann kocht sie einen Kaffee und gibt Tipps oder unterhält sich mit den Strickerinnen, während sie üben. „Stricken ist für alle und stricken ist vielfältig: Man kann mit Farben und Texturen spielen und verschiedene Garne und Fasern mischen – die Kombinationen sind unendlich“, schwärmt sie.

Weitere Informationen

Weitere Informationen über das Unternehmen finden Sie hier.

Yvonne Schumann

Verfasst von:
Yvonne Schumann

Zur Artikelübersicht

nach oben