Unsere Themen

Starke Netzwerke für kreative Branchen: Zusammenspiel mit Wirkung

Die Kultur- und Kreativwirtschaft treibt Innovation und Wirtschaft in der MEO-Region voran. Netzwerke und Programme wie KURTI oder STARTERCENTER NRW. fördern Kooperation und unterstützen kreative Gründungen.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine der dynamischsten und vielseitigsten Branchen Deutschlands. Sie vereint Kunst, Musik, Film, Design, Literatur, Architektur, Gaming und viele weitere Bereiche unter einem wirtschaftlichen Dach. Dennoch wird ihr Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft oft unterschätzt. Dabei ist sie nicht nur ein kultureller Impulsgeber, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftszweig, der Beschäftigung schafft, Innovationen vorantreibt und die Attraktivität von Standorten erhöht.

Was wäre unsere Region also ohne die vielen kulturellen Angebote? Sei es Philharmonie, Oper, Ballett, das kleine Theater um die Ecke oder die Events von internationalen Künstlern, die ExtraSchicht … Die Liste lässt sich noch lange fortführen. Die Antwort bleibt immer gleich: weniger anziehend, weniger innovativ, weniger interessant. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist mehr als eine wirtschaftsstarke Branche, sie zieht Menschen in die Region, hilft der Identitätsstiftung und ist ein Treiber der Transformation.

Von der Idee zum Erfolg – Wie die IHK Kreative unterstützt

Ob Designerin, Musiker, Fotograf oder Games-Entwicklerin – die Kultur- und Kreativwirtschaft bringt innovative Ideen hervor und leistet einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung unserer Region. Doch der Weg von der ersten Idee über die Selbstständigkeit bis hin zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen ist oft mit Herausforderungen verbunden. Finanzierungsfragen, bürokratische Hürden, rechtliche Rahmenbedingungen und fehlende Netzwerke können den Einstieg und das Wachstum erschweren.

Als IHK stehen wir der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) mit gezielter Unterstützung zur Seite. Wir begleiten Gründerinnen und Gründer in jeder Phase ihres Unternehmertums – von der ersten Idee bis zur Skalierung ihres Geschäfts. Mit praxisnahen Informationen, individueller Beratung und maßgeschneiderten Angeboten helfen wir dabei, wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Besonders am Herzen liegt uns dabei die Vernetzung von Unternehmen und entsprechend auch, die Kreativen mit der klassischen Wirtschaft zu verbinden. Deshalb schaffen wir Räume für Austausch, Kooperation und Wissenstransfer. Durch unser Netzwerk und unsere Veranstaltungen bringen wir Kreative mit Unternehmen und Institutionen zusammen, fördern den Dialog und unterstützen nachhaltige Geschäftsentwicklungen. Gemeinsam stärken wir die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Region.

Kreative gründen anders

Eine zentrale Anlaufstelle ist das STARTERCENTER NRW. Hier erhalten Gründerinnen und Gründer Unterstützung. Gerade in der KKW, wo klassische Bankkredite oft schwer zu erhalten sind, informieren wir über alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie das Gründungsstipendium NRW, Crowdfunding oder spezielle KfW-Förderungen für Kreativschaffende.

Auch in betriebswirtschaftlichen Fragen stehen wir den Gründenden zur Seite. Viele Kreative sind Experten in ihrem Fachbereich, jedoch weniger vertraut mit Themen wie Preisgestaltung, Rechtsformen oder steuerlichen Aspekten. Hier helfen wir mit unserem Seminarangebot, um die unternehmerischen Grundlagen zu stärken.
Alle Informationen und Veranstaltungen rund um das Thema gründen finden Sie hier unter Unternehmensförderung.

Ein weiteres wichtiges Element ist die enge Kooperation mit Hochschulen in der Region. Die Folkwang Universität der Künste in Essen oder die Hochschule Ruhr West in Mülheim bieten zahlreiche kreative Studiengänge, aus denen innovative Gründungsideen hervorgehen. Wir unterstützen dabei, diese Ideen wirtschaftlich weiterzuentwickeln und sie mit etablierten Unternehmen oder Investoren zu verknüpfen.

Kunst in Drittstaaten wie Großbritannien, USA, Schweiz ausstellen?

Wie lassen sich Kunstwerke ins Ausland bringen, ohne beim Grenzübertritt hohe Zollgebühren zu zahlen? Eine Lösung bietet das Carnet A.T.A., ein von uns ausgestelltes Zolldokument. Damit können Kunstwerke, Berufsausrüstung oder Ausstellungsgüter vorübergehend in Drittstaaten eingeführt werden, ohne klassische Zollabgaben entrichten zu müssen. Die Essener Künstlerin Anne Berlit kennt diese Herausforderung aus eigener Erfahrung. Nach ihrer Ausstellung im Rahmen des Art-Walks am Flughafen Düsseldorf hieß es für ihre Werke: „Bitte einsteigen! Nächster Halt: New York.“ Damit die Kunst sorglos reisen konnte, nutzte sie das Carnet A.T.A. „Durch

meine geplante Ausstellung in New York musste ich mich zum ersten Mal mit den Zollformalitäten auseinandersetzen. Die IHK hat mir sehr geholfen, und es war unkomplizierter als erwartet.“ Mit dem Carnet A.T.A. lassen sich Grenzformalitäten deutlich reduzieren. Es erspart zeitaufwendige Ausfuhr- und Einfuhrdokumente und macht Barsicherheiten überflüssig. Zudem kann das Dokument mittlerweile online beantragt und bearbeitet werden – eine zeitsparende Lösung, nicht nur für Kunst- und Kulturschaffende. In EU-Staaten ist dieses Verfahren nicht erforderlich.

Kreativ trifft… unsere Netzwerke für die Branche

Das Netzwerk für die Kreativwirtschaft: Kreativ trifft … verbindet Lernen und Weiterbildung durch Impulse mit Austausch und Vernetzung. In dieser vielfältigen Branche sind Netzwerke unverzichtbare Instrumente, die Ideen und Ressourcen fördern, neue Partnerschaften ermöglichen und die Innovation vorantreiben, denn ein gut strukturiertes Netzwerk bietet den Mitgliedern nicht nur die Möglichkeit, ihre Ideen und Projekte zu präsentieren, sondern auch von den Erfahrungen und dem Wissen anderer zu profitieren. Seit circa neun Jahren findet Kreativ trifft … bereits an verschiedenen Orten in Essen statt, Ende 2024 hat es auch Einzug in Mülheim gehalten. Gastgeber war das Theater Eunoia an der Wallstraße. Im Frühling startete das Netzwerk in den Räumen vom Verein KITEV in Oberhausen mit einem Impuls zum Thema Social Media für die Sichtbarkeit der Kreativbranche durch. Geplant sind jetzt regelmäßige Veranstaltungen, circa vier Mal im Jahr in Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen.

In der Kreativwirtschaft sind Netzwerke weit mehr als nur eine Plattform für den Austausch von Visitenkarten. Sie sind ein zentrales Element für die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wachstum. In einer Welt, die zunehmend von digitalen Transformationen und globaler Zusammenarbeit geprägt ist, ist der Aufbau und die Pflege solcher Netzwerke entscheidend für den langfristigen Erfolg der Kreativwirtschaft.

Netzwerke: Starke Bindungen schaffen Synergien in der Region

Nicht nur unsere Unternehmen tauschen sich in Netzwerken aus, wir als IHK machen dies ebenso mit unseren vielen Partnerinnen und Partnern in der Region. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen und Angebote, um die regionale Kultur- und Kreativwirtschaft zu fördern. Im Februar konnten wir so gemeinsam mit der Business Metropole Ruhr und zehn weiteren Partnern die Gemeinschaftsveranstaltung Kreative Intelligenz anbieten.

Kreative Intelligenz: Gemeinsame Netzwerkveranstaltung im Ruhrgebiet

Künstliche Intelligenz wird kreative Prozesse revolutionieren. Wie genau, machte unsere Kooperationsveranstaltung „Kreative Intelligenz“ eindrucksvoll deutlich. Rund 100 Teilnehmende aus Kreativwirtschaft, Marketing, Softwareindustrie und Kommunen kamen im Februar im „Hier ist nicht da“ im Kreativquartier Gelsenkirchen-Ückendorf zusammen, um sich über die Chancen von KI für ihre Arbeit zu informieren. Aufgrund

des großen Erfolges wird es in diesem Jahr noch eine weitere Veranstaltung zum Thema KI für Kreative geben. Die Planungen laufen bereits. Melden Sie sich gerne für unseren Newsletter Veranstaltungen an, um diese und viele weitere Veranstaltungen nicht zu verpassen.

Dieses erste Netzwerktreffen der Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet kam aufgrund einer Initiative der Business Metropole Ruhr mit 10 Partnern aus dem ganzen Ruhrgebiet zustande. Regelmäßig tauscht sich dieser Arbeitskreis aus, um gemeinsame Projekt zu initiieren und Synergien zu nutzen, um die Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet zu stärken.

Birthe Bruckhoff
BMR, Leiterin Zukunftsmärkte & Innovationen

Die Business Metropole Ruhr (BMR): Innovation durch Vernetzung

Das Ruhrgebiet hat sich vom reinen Industriestandort zu einer modernen Wirtschaftsregion gewandelt. Die Business Metropole Ruhr (BMR) begleitet diesen Wandel als regionale Wirtschaftsförderung, indem sie die wirtschaftlichen Interessen von 53 Städten und Gemeinden bündelt und den Austausch relevanter Akteure verschiedener Branchen fördert. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken und zukunftsorientierte Entwicklungen voranzutreiben.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) zählt seit den 1980er-Jahren zu den dynamischsten Wirtschaftszweigen weltweit und spielt eine Schlüsselrolle im Strukturwandel des Ruhrgebiets – von der Industrie- zur Wissens- und Dienstleistungsregion. Jeder 14. Betrieb der Metropole Ruhr zählte 2019 zur KKW. Die meisten steuerpflichtigen Betriebe davon befinden sich in der Designwirtschaft, im Werbemarkt und in der Software-/Games-Industrie (STADTart, 2022). Diese Teilbranchen sind eine zentrale Quelle für Innovationen und Zukunftsimpulse.

„Unser Fokus in der Arbeit liegt auf der Förderung von Cross-Innovationen. Als Brückenbauer zwischen kreativen Köpfen und Unternehmen unterstützen wir Start-ups, (Solo-)Selbstständige und etablierte Firmen dabei, kreative Prozesse zu integrieren und neue Innovationspotenziale zu erschließen.“ – Birthe Bruckhoff (BMR, Leiterin Zukunftsmärkte & Innovationen).

Durch enge Zusammenarbeit mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern gestaltet die BMR das Ruhrgebiet als zukunftsorientierten Wirtschaftsraum.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Plattform KURTI vereint alle Akteure in Essen

KURTI ist ein Netzwerk von rund 25 Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaftsförderung, Kulturförderung, der IHK zu Essen, Ausbildung in KKW-Berufen und Stadtentwicklung. Sie alle bieten Services, die Essener Kultur- und Kreativschaffende unterstützen können. Das KURTI-Team koordiniert das Netzwerk und ist selbst Teil davon.

KURTI zeigt, wie durch Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen etwas Großes entstehen kann. Die Plattform bündelt nahezu alle Angebote der Stadt Essen sowie bundesweite und EU-weite Fördermöglichkeiten für Essener Künstler, Künstlerinnen und Kreative. Doch KURTI ist mehr als digital: Das fünfköpfige Team unterstützt auch persönlich – mit individuellen Beratungsgesprächen und unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten.

Zum Team gehören Romana Milovic (Leitung), Claudia Peters (Redaktion, Marketing), Pia-Marie Ostermann (Gründungsberatung), Annabell Keyser (Raumfinderin, Architektin) und NiKO, der Nightlife-Koordinator Stefan Schindler-Schulze (Club- und Veranstaltungsbranche).

Ob Finanzierung, Förderung, Raum oder Sichtbarkeit – das Angebot deckt zentrale Themen ab, damit Kultur- und Kreativschaffende nachhaltig arbeiten und gut leben können.

»Wir sehen uns als Sichtbarmacher, Vernetzer, Raumfinder und Innenstadt-Gestalter.«

Romana Milovic: „Wir sehen uns als Sichtbarmacher, Vernetzer, Raumfinder und Innenstadt-Gestalter. Stolz sind wir auf unsere Gründungsschmiede – ein gemeinsames Qualifizierungsangebot von Team KURTI, dem Career Service der Folkwang Universität der Künste, der HBK, IHK zu Essen, Kreishandwerkerschaft Essen und Uni Duisburg-Essen. Sie richtet sich exklusiv an Künstlerinnen, Kunsthandwerkerinnen, Kreative sowie Azubis und Studierende, die gründen und ihre kreative Arbeit wirtschaftlich stabil aufstellen wollen.“

Auch interessant: Die Kategorie „Profile“. Essener Kultur- und Kreativschaffende können hier kostenlos ihre Werke präsentieren und sich vernetzen. Mit rund 250 Profilen hat sich dieser Bereich fast zu einem Branchenverzeichnis entwickelt, das auch Unternehmen für die potenzielle Auftragsgabe nutzen.

Weitere Informationen zur Plattform KURTI finden Sie hier.

Die Wirtschaftsförderungen MEO: Anlaufstellen vor Ort

Auch die Wirtschaftsförderungen unserer drei MEO-Städte stehen der KKW zur Seite. Alle drei Städte haben Kreativquartiere, die von ecce gefördert wurden und die immer noch ein guter Anlaufpunkt sind.

So hat uns Marion Dunke, Ansprechpartnerin für die Wirtschaftsförderung in Oberhausen (OWT) kurz skizziert, wie wichtig diese Quartiere immer noch sind: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Beschäftigungsmarkt – auch in Oberhausen – und ist gleichzeitig wichtig für ein gutes Lebensgefühl in der Stadt. Kern der Oberhausener Kreativ-Szene ist das seit 2012 durch die ecce GmbH geförderte Kreativ.Quartier Oberhausen-Mitte rund um die Architektur- und Künstlerinitiative KITEV e.V. mit ihrem Sitz im früherem Wasserturm des Oberhausener Hauptbahnhofes. Ziel des Kreativ.Quartieres ist es, das vorhandene Kulturangebot und das kreative Potential der Stadt mit ihren Theatern, dem Bert-Brecht-Haus, dem Industriemuseum des LVR, den soziokulturellen Zentren, den großen und kleinen Galerien und Bühnen sichtbarer und damit erlebbarer zu machen. Mehr Menschen sollen daran teilhaben und so Oberhausen von einer weiteren Seite kennenlernen.

Gemeinsam mit dem Kulturdezernat der Stadt und dem Fraunhofer Institut UMSICHT unterstützt die OWT die vielen Kunst- und Kulturinitiativen in Oberhausen durch Netzwerkarbeit, Fördermittelberatung oder auch durch ihr Engagement im Kreativlabor Oberhausen“.

Weitere Informationen finden Sie unter:
OWT – Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH
Wirtschaftsförderung Mülheim
Home – EWG

»Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Beschäftigungsmarkt – auch in Oberhausen – und ist gleichzeitig wichtig für ein gutes Lebensgefühl in der Stadt.«

Marion Dunke,
Ansprechpartnerin OWT

Wirtschaftsfaktor mit Innovationskraft

Die Kreativwirtschaft ist ein Milliardenmarkt: Mit einem Umsatz von 204,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 spielt sie in einer Liga mit klassischen Industriebranchen. Doch ihr eigentliches Potenzial liegt in der Innovationskraft. Viele Entwicklungen, die heute in der Industrie Standard sind, haben ihren Ursprung in der Kreativwirtschaft: von Designstrategien für Produkte und Marken bis hin zu digitalen Anwendungen im Bereich Augmented Reality oder Gamification.

Besonders der Gaming-Sektor erlebt ein rasantes Wachstum. Deutschland ist einer der führenden Standorte für Spieleentwicklung in Europa. Games haben nicht nur einen kulturellen Wert, sondern beeinflussen auch zahlreiche andere Industrien, darunter Bildung, Gesundheitswesen und Unternehmenskommunikation.

In einer globalisierten Welt konkurrieren Städte um die besten Talente und Unternehmen. Kreativität ist dabei ein entscheidender Standortfaktor. Beispiele wie Berlin, Kopenhagen oder Barcelona zeigen, dass Investitionen in Kultur und kreative Infrastrukturen die wirtschaftliche und touristische Anziehungskraft erheblich steigern.

Von der Kulturhauptstadt 2010 zur kreativen Zukunft

Die Ernennung des Ruhrgebiets zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2010 war ein Meilenstein für die Region. Zahlreiche Projekte, Festivals und neue Kulturstätten haben damals gezeigt, welches kreative Potenzial hier schlummert. Heute stehen Städte wie Essen, Mülheim und Oberhausen vor der Aufgabe, die kreative Energie von damals neu zu entfachen. Dabei geht es nicht nur um große Events, sondern vor allem um dauerhafte Strukturen, die kreatives Schaffen ermöglichen. Die Wiederbelebung stillgelegter Spielstätten, die Förderung neuer Kreativzentren und die Unterstützung lokaler Unternehmen und Künstlerinnen und Künstler tragen dazu bei, das kulturelle

Erbe von 2010 lebendig zu halten und es mit neuen Ideen zu verknüpfen. Wie das Kulturangebot wahrgenommen wird, zeigt eine aktuelle Studie, bei der Passanten in den Innenstädten befragt wurden: In Essen bewerten die Befragten das Kulturangebot im Durchschnitt mit der Note 2,3. In Oberhausen liegt die Durchschnittsbewertung bei 2,7, während Mülheim mit einer 3,2 etwas schlechter abschneidet. Diese Ergebnisse verdeutlichen das Entwicklungspotenzial, aber auch die bereits bestehende hohe Wertschätzung kultureller Angebote.

Von der Vision zur Realität: Erfolgreiche Kulturprojekte in der Region

Doch was bedeutet das konkret für unsere Städte? Wie kann die Kultur- und Kreativwirtschaft vor Ort sichtbare Impulse setzen? Entscheidend ist die Förderung lokaler Initiativen, die urbane Räume neu beleben und wirtschaftliche Synergien schaffen. Die MEO-Region (Mülheim, Essen, Oberhausen) zeigt eindrucksvoll, wie sich durch gezielte Maßnahmen und kreative Konzepte nachhaltige Erfolge erzielen lassen.

Gasometer Oberhausen

Ein herausragendes Beispiel ist der Gasometer Oberhausen, dessen Ausstellungen Besucherströme aus ganz Deutschland anziehen. Seit der Eröffnung der aktuellen Ausstellung „Planet Ozean“ haben bereits eine Million Menschen innerhalb von elf Monaten das Industriedenkmal besucht. Dies hat erhebliche wirtschaftliche Effekte für die Region: Der Umsatz, der durch diese Besucher generiert wurde, beläuft sich auf 55,51 Millionen Euro. Tagesgäste geben durchschnittlich 27,60 Euro aus, während Übernachtungsgäste mit 148,10 Euro deutlich mehr zur regionalen Wertschöpfung beitragen (Quelle RTG). Der wirtschaftliche Multiplikatoreffekt sorgt dafür, dass das Kulturprojekt weit über den eigentlichen Veranstaltungsort hinaus positive Impulse setzt.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist nicht nur ein kultureller Schatz, sondern auch ein entscheidender Wirtschaftssektor mit enormem Zukunftspotenzial. Sie verdient es, sichtbarer gemacht und aktiv gefördert zu werden, um langfristig zum Wohlstand und zur Innovationskraft der gesamten Wirtschaft beizutragen.

Synergien nutzen: Alle ziehen an einem Strang

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein Motor für Innovation, wirtschaftliches Wachstum und kulturelle Vielfalt. Doch kreative Visionen allein reichen nicht aus – sie brauchen Unterstützung, um sich als tragfähige Geschäftsmodelle zu etablieren.

Gemeinsam stehen wir mit dem STARTERCENTER NRW, der BMR, Netzwerke wie KURTI und die Wirtschaftsförderungen der MEO-Städte neben vielen anderen Partnerinnen und Partnern den Kreativen zur Seite. So schaffen wir zusammen Verbindungen zwischen Kunst, Wirtschaft und Technologie, um zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Die Botschaft ist klar: Kooperation und Innovation sind der Schlüssel zum Erfolg. Wer sich vernetzt, Wissen teilt und bereit ist, neue Wege zu gehen, hat die besten Chancen, in der dynamischen Kreativbranche nachhaltig erfolgreich zu sein.

Weitere Informationen

Wenn Sie Themenwünsche haben, können Sie sich gerne an unsere IHK-Ansprechpartnerin Simone Stachelhaus wenden. Um regelmäßig über dieses sowie über regionale Treffen unserer Kooperationspartnerinnen und –partner zu informieren, bietet die IHK einen eigenen Newsletter für die Kultur- und Kreativwirtschaft an. Bitte melden Sie sich hierfür hier kostenfrei an.

Simone Stachelhaus

Verfasst von:
Simone Stachelhaus

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