Beitragsbild: Sibylle Stengel-Klemmer

Unternehmen

Rechnungswesen mal anders

Rechnungswesen und Buchhaltung nicht im eigenen Unternehmen betreiben, sondern an eine externe Firma geben? Das war vor 20 Jahren noch unvorstellbar.

Dienstleister von kaufmännischen Funktionen

Die AdminiStraight! GmbH ist seit 2002 Dienstleister von kaufmännischen Funktionen in Deutschland und für die Lohn-, Gehalts- und Reisekostenabrechnung sowie für das Rechnungswesen von externen Unternehmen zuständig. „Für manche Kunden und Kundinnen machen wir nur die Reisekostenabrechnung bei anderen Unternehmen geht es weit darüber hinaus. Aber auch nur die Abwicklung der Reisekosten ist einiges bei einem Unternehmen mit bis zu 2.000 Mitarbeitenden“, erzählt Prof. Dr. Axel Wullenkord. Er hat das Unternehmen vor 20 Jahren gemeinsam mit einem anderen Gesellschafter gegründet – seit zehn Jahren ist er allein für sein Unternehmen verantwortlich.

Effizienzvorteile nutzen

Und wie kommt man auf die Idee, eine Buchhaltungsfabrik zu eröffnen, so wie sie der Unternehmer liebevoll nennt? „Den Wunsch, mich selbstständig zu machen, hatte ich schon immer. Ich hatte viele Ideen, aber habe es nie so richtig auf die Straße bekommen.“ Nachdem die Promotion und einige Jahre in verschiedenen Unternehmen vergangen waren, kristallisierte sich langsam die Gründungsidee heraus: „Ich habe damals ein Shared-Servicecenter in Süd-Ost-Asien für 120 Tochtergesellschaften eröffnet, die alle nicht so groß waren. Da kam mir der Gedanke, die Buchhaltung dort zu bündeln und Effizienzvorteile zu nutzen“, erklärt der gelernte Diplomkaufmann. In der Gründungsphase war das in Deutschland noch gar kein Thema.

„Die Buchhaltung rausgeben? Das wollte keiner. Der CEO möchte auch mal nach nebenan gehen und die Buchhaltung etwas fragen.“ Doch dieser Weg ist immer noch gegeben – nur in anderer Form: „Wir sind ganz aktiv in den täglichen Ablauf der Unternehmen involviert und telefonieren mehrmals am Tag, um mit den Auftraggebern etwas abzustimmen.“ Ein Unternehmen wird durch mindestens zwei Angestellte von AdminiStraight! betreut. „Das Persönliche macht uns aus und schafft Vertrauen. Der Austausch ist ja letztendlich auch besser, wenn man sich über Jahre kennt und regelmäßig miteinander spricht.“

Praktische Erfahrung sammeln

Insgesamt besteht das Team des Dienstleistungsunternehmens aus rund 20 Mitarbeitenden – Noten und besondere Abschlüsse sind für Prof. Dr. Axel Wullenkord aber Nebensache: „Mir ist es wichtiger, dass die zukünftigen Teammitglieder praktische Erfahrung haben und nicht mit einem abgeschlossenen Studium und herausragenden Noten bei uns anfangen. Viele wollen nach dem Studium direkt in die Geschäftsführung gehen, doch es ist so wichtig, erstmal ein paar Jahre in einer vernünftig geführten Firma zu arbeiten.“ Der Unternehmensgründer hat nach seinem Abitur erst eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht. „Meine Eltern haben immer gesagt: ‚Mach erst eine Ausbildung, danach kannst du immer noch studieren!‘ Damit hatten sie recht. Ich hatte ein ziemlich schlechtes Abitur, ein mittelmäßiges Vordiplom, ein gutes Diplom und eine sehr gute Promotion. Damals fehlte mir einfach die praktische Anwendung des Wissens.“

»Mir ist es wichtiger, dass die zukünftigen Teammitglieder praktische Erfahrung haben.«

»Für die Ausbildungssuche nehmen wir uns immer viel Zeit.«

Ausbildung bei AdminiStraight!

Und wie konnte sich AdminiStraight! trotz Unsicherheiten der Unternehmen durchsetzen? „In der Vergangenheit haben uns die Kundeninnen und Kunden beauftragt, weil sie in erster Linie Kosten sparen wollten. Aber heute ist der Fachkräftemangel viel mehr der Grund, denn auch davon sind viele der Unternehmen betroffen. Sie möchten nicht jedes Mal eine neue Buchhaltung einarbeiten.  Es ist mittlerweile eine große Herausforderung, gut ausgebildete und motivierte Buchhalterinnen und Buchhalter zu finden“, erklärt der Geschäftsführer. AdminiStraight! bietet den Firmen Stabilität und nimmt ihnen die kaufmännischen Aufgaben direkt ab, sodass der Bewerbungsprozess für die Buchhaltung entfällt. „Natürlich sind auch wir vom Fachkräftemangel betroffen, deshalb freuen wir uns immer über langjährige und qualifizierte Kolleginnen und Kollegen.“ Auch eine Ausbildung ist in dem kaufmännischen Unternehmen möglich: „Wir haben aktuell unsere vierte Auszubildende, die den Beruf der Kauffrau für Büromanagement lernt. Für die Ausbildungssuche nehmen wir uns immer viel Zeit, damit wir die passenden Azubis finden.“

Herausforderungen gemeinsam meistern

Und was kann man sich unter dem Arbeitsalltag des AdminiStraight!-Teams vorstellen? „Es werden teilweise bis zu 60.000 Eingangsrechnungen im Jahr bearbeitet. Vom Rechnungseingang bis zur Prüfung, Freigabe und Bezahlung der Rechnung ist alles dabei. Auch die Bearbeitung von Mahnungen stehen auf dem Tagesplan“, erklärt Prof. Dr. Axel Wullenkord. Für die Zukunft wünscht er sich Wachstum und Stabilisierung, damit das Unternehmen auch nach seiner Führung noch lange existiert. „Ich bin stolz darauf, dass wir als Team jede Herausforderung gemeinsam gemeistert haben.“

Weitere Informationen

Weitere Informationen über das Unternehmen finden Sie hier.

Stefanie Seimer

Verfasst von:
Stefanie Seimer

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