Nordrhein-Westfalens Wirtschaft steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Unter dem Titel „Worauf es nun ankommt“ legt IHK NRW konkrete Vorschläge vor, wie Bund und Land die Rahmen für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit am Industriestandort NRW stärken können. Die Publikation bündelt die zentralen wirtschaftspolitischen Handlungsfelder.
»Unsere Unternehmen ha darauf gehofft, dass es gelingt, Deutschland insgesamt und NRW im Besonderen, zurück auf einen Wachstumspfad zu führen.«
„Im Frühjahr ist die Bundesregierung mit großen Erwartungen gestartet. Unsere Unternehmen haben darauf gehofft, dass es gelingt, Deutschland insgesamt und NRW im Besonderen, zurück auf einen Wachstumspfad zu führen“, betont Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW. „Fünf Monate nach dem Start der Bundesregierung und anderthalb Jahre vor der nächsten Landtagswahl besteht nun die Chance, um die erforderliche Kehrtwende hin zu einer wachstums- und zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik einzuleiten.“
Besonders im Fokus stehen die Themen Energie, Infrastruktur und der Abbau von Bürokratie. Sie sind branchenübergreifend entscheidend für die wirtschaftliche Erneuerung des Landes. „In Nordrhein-Westfalen sind wir in großer Sorge um die Zukunft unseres Industriestandorts. Hohe Energiekosten und ein wachsender internationaler Kostendruck verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Insbesondere in der energieintensiven Industrie ist die aktuelle Lage alarmierend“, warnt Stoffels.
Laut aktuellem IHK NRW Konjunkturbericht bewerten 38 Prozent der befragten Industrieunternehmen ihre Geschäftslage im Herbst als schlecht. Sie sehen kaum eine Chance auf eine kurzfristige Trendwende. Im Gegenteil, jedes vierte Industrieunternehmen erwartet einen weiteren Rückgang der Geschäfte. Entsprechend reduzieren viele Unternehmen ihre Investitions- und Beschäftigungsplanungen. IHK NRW fordert seit Jahren ein Gegensteuern bei der Energiewende
Auch bei der Infrastruktur sieht IHK NRW dringenden Handlungsbedarf. Der Brückenmonitor zeigt beispielhaft den enormen Sanierungsbedarf im Land. „Die Mittel aus dem Sondervermögen müssen jetzt zügig und zielgerichtet eingesetzt werden, um Engpässe zu beheben und bei der Sanierung und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur voranzukommen. Diese Mittel dürfen nicht in Verwaltungsprozessen oder Zuständigkeitsfragen stecken bleiben. Sie müssen endlich auf der Straße ankommen“, fordert Stoffels.
Gleichzeitig braucht es mehr Tempo beim Bürokratieabbau. „Schneller, effizienter, digitaler – das muss der Anspruch sein“, so Stoffels. Die Wirtschaft setze große Hoffnungen auf das neue Bundes für Staatsmodernisierung. Doch trotz vieler Initiativen sei die Entlastung in der Praxis bisher kaum spürbar. „Es fehlt nicht an Ideen, sondern an der Durchschlagskraft, sie endlich umzusetzen. Statt immer neuer Berichtspflichten oder Vergabeauflagen braucht es ein Moratorium, um das Vergaberecht handhabbarer für Unternehmen und vergebende Stellen zu gestalten.“
„Unsere Unternehmen fordern verlässliche und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, um in die Zukunft investieren zu können. Ohne eine zuverlässige Perspektive, die Chancen eröffnet, können sie keine Risiken übernehmen und der Standort wird aus seinem jetzigen Tal nicht herauskommen“, so Stoffels abschließend.
»Die Mittel aus dem Sondervermögen müssen jetzt zügig und zielgerichtet eingesetzt werden, um Engpässe zu beheben und bei der Sanierung und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur voranzukommen..«