Raum voller Menschen
Unsere Themen

Praktikum – Gewinn für Betriebe

„Wer heute keine Praktika anbietet, darf sich nicht beschweren, wenn er morgen keine Auszubildenden findet“ so oder so ähnlich könnte man die Situation zusammenfassen.

Jedes Praktikum als Chance sehen.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Ausbildungsmarkt sich gedreht hat. Betriebe müssen sich bei jungen Menschen bewerben – nicht mehr anders herum! 

Gezielt eingesetzt und strategisch vorbereitet hat man gute Chancen, junge Menschen vom eigenen Unternehmen durch ein Praktikum zu überzeugen und für eine Ausbildung zu begeistern. Wichtig ist, dass man Praktika strukturiert vorbereitet, die jungen Menschen gut einbindet, ihnen konkrete, interessante Aufgaben übergibt und Werbung für sich als Arbeitgeber bzw. Ausbildungsbetrieb macht. Wer Praktikanten nur „mitlaufen“ und „kopieren“ lässt, muss sich nicht wundern, wenn Erfolge ausbleiben. Die IHK hat mit der ersten Praktikumsbörse einen Versuch gestartet, Schülerinnen und Schüler besser mit Unternehmen zu vernetzen.

Drei Personen im Gespräch

Erste Praktikumsbörse in Essen war ein voller Erfolg

Am 19. September traten rund 100 Junge Menschen traten zum Dating an und 15 Betriebe hofften darauf den oder die Eine im Plenarsaal der IHK zu treffen. Bei der ersten Praktikumsbörse, einem Gemeinschaftsprojekt von Industrie- und Handelskammer Essen (IHK) und der Arbeitsagentur Essen, sollten Betrieb und Schülerinnen und Schüler zusammengebracht werden. Berker Yilmaz, Geschäftsführender Gesellschafter der CAD-Agentur Essen Lehmann & Yilmaz GmbH: “Unter Berufen wie den Technischen Systemplaner Fachrichtung VAT können sich junge Menschen erst einmal wenig vorstellen. Daher ist ein strukturiertes Betriebspraktikum seit fünf Jahren ein fester Bestandteil in unserem Unternehmen. Das gibt beiden Seiten ein gutes Gefühl bei der Entscheidungsfindung und macht den zukünftigen Beruf greifbarer“. 

Die IHK wird die Ergebnisse der Veranstaltung auswerten. Eine Wiederholung der Veranstaltung – z.B. auch in Mülheim oder Oberhausen – ist denkbar. 

Wer auf eigene Faust aktiv werden möchte, hat hier gute Chancen:

Praktikumspflichten für Vollzeitschüler von Berufskollegs

Sie möchten Praktika anbieten und wissen nicht, wie sie an junge Menschen rankommen? Ein Weg, junge Menschen zu erreichen, ist die Kontaktaufnahme mit dem Berufskolleg, denn dort gibt es viele Schülerinnen und Schüler in vollzeitschulischen Bildungsgängen müssen Pflichtpraktika absolvieren.

In der Ausbildungsvorbereitung absolvieren junge Menschen, die bislang keinen Schulabschluss erreicht haben, Pflichtpraktika. Beginnend ca. nach den Herbstferien – ein späteren Einstieg für Betriebe ist möglich – sollen diese Schüler drei Tage pro Woche im betrieblichen Praktikum verbringen. 

Die einjährige Berufsfachschule richtet sich an junge Menschen mit dem (erweiterten) Hauptschulabschluss. Einen Tag in der Woche – beginnend nach den Herbstferien – sollen die Schüler ein betriebliches Praktikum absolvieren. Je nach Berufskolleg findet das Praktikum für diese Schüler auch gebündelt in zwei 3-wöchigen Blockpraktika statt. 

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Praktikanten bleiben Schüler des Berufskollegs, bei Problemen stehen Ansprechpartner der Schule zur Verfügung und ein solches Praktikum ist eine gute Gelegenheit, junge Menschen über einen längeren Zeitraum kennenzulernen und für eine Ausbildung im eigenen Betrieb zu gewinnen.

Drei Personen sitzen am Tisch, darauf ein iPad.

Weitere Informationen

www.ihk.de/meo Dok.-Nr.: 5562384

Sie haben Fragen? Gerne helfen die IHK-Ausbildungsberater.
Mehr Infos dazu unter https://www.ihk.de/meo/aus-und-weiterbildung/infos-fuer-azubis/ausbildungsberater-2105284

Josephine Stachelhaus

Verfasst von:
Josephine Stachelhaus

Zur Artikelübersicht

nach oben