Seit 60 Jahren im Geschäft
Vor 60 Jahren übernahm Seniorchef Heinz-Wilhelm Paschmann das erste Lebensmittelgeschäft, einen kleinen Tante-Emma-Laden in Mülheim-Dümpten. Seit 2014 leitet Sohn Falk Paschmann die stetig expandierende Firma gemeinsam mit Prokurist Markus Trenkner und ist stolz auf das Erreichte.
„Es geht immer um die Wünsche des Kunden, nicht nur um unsere eigenen Ansprüche und Konzepte“, fasst der 32-jährige Juniorchef die Unternehmensphilosophie zusammen und stellt folgende Rechnung auf: „Professionalität plus Freundlichkeit und zuvorkommendes Verhalten plus die richtigen Artikel, die richtigen Preise und angenehmes Ambiente gleich Erfolg.“ Falk Paschmanns Leidenschaft für das Familienunternehmen ist deutlich spürbar, das hat er wohl von seinen Eltern Heinz-Wilhelm und Dr. Ilselore Paschmann geerbt, die als Juristin über Jahrzehnte ebenfalls die Geschäftsführung innehatte. „Von den 60 Jahren Handelserfahrung meines Vaters profitiere ich immens“, betont der junge Unternehmer.
Heinz-Wilhelm Paschmann war damals mit 20 Jahren noch nicht volljährig und somit nicht gänzlich geschäftsfähig, als er 1961 das Lädchen auf 45 Quadratmetern Fläche von seiner Schwiegermutter übernahm. Mit untrüglichem Sinn für sein Metier steuerte er das Unternehmen und eröffnete nach und nach Filialen in Mülheim, Duisburg, Moers und Düsseldorf. „Er hatte immer ein gutes Auge für die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Begeisterung dabei sind, das hat unsere Firma groß gemacht“, erklärt Falk Paschmann. „So ein Unternehmen können Sie nur im Team leiten und genau das macht Spaß“, versichert der Mülheimer. „Alleine schafft man das nicht.“ Die immense Verantwortung teilt er sich mit Markus Trenkner. Falk Paschmann weiß, wie es an der Fleischtheke und in der Obstabteilung zugeht, denn er hat bei einem Edeka-Kollegen in Aachen eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert und ein BWL-Studium draufgesattelt. Der Junior hält 90 Prozent der Firmenanteile.
Seine Eltern beobachten genau, was in ihrem Lebenswerk vor sich geht und sind in wichtige Entscheidungen einbezogen. Das operative Geschäft obliegt ihrem Sohn. „Wir haben ein sehr gutes Agreement“, verrät Falk Paschmann. „Meine Eltern sagen nie ungefragt ihre Meinung, aber ich war stets clever genug zu fragen!“ Schon als 16-Jähriger entschied er sich, bei Edeka Paschmann einzusteigen. „Die pubertäre Trotzphase habe ich ausgelassen, denn wie in jeder Unternehmerfamilie war die Firma, die uns ernährt, ständig Thema, ich kannte sie und wusste, wie viel Herzblut meine Familie hineingesteckt hat. Die Entscheidung fiel mir leicht.“ Konkreter Anlass dafür war die 2006 anstehende Entscheidung, ob Heinz-Wilhelm Paschmann das erste E-Center in Dümpten betreiben und erheblich investieren oder seine Edeka-Märkte an die Marktleiter verkaufen würde. „Diesen schwerwiegenden Entschluss wollte er mit mir gemeinsam treffen“, erinnert sich Falk Paschmann. 2008 wurde der Meilenstein in der Unternehmensentwicklung dann Realität.
Die Erfolgsgeschichte von Edeka Paschmann beruhe auf der guten Personalpolitik und der strikten Orientierung an den Kundenbedürfnissen, aber auch auf der Förderung durch die Edeka-Genossenschaft, „die als wichtigster strategischer Partner unsere Entwicklung begleitet hat und am Puls der Zeit ist.“ Man sei im Verbund stärker und begegne sich auf Augenhöhe. „Die Macht geht vom Volk aus“, sagt Falk Paschmann lächelnd: „Bei Edeka geben die Kaufleute aus der Praxis den Ton an und keine Bürokraten.“ Heinz-Wilhelm Paschmann ergänzt: „Die EDEKA ist ein Verbund selbständiger Kaufleute. Wenn ich zurückschaue, kann ich mit Freude sagen: Aus meinem Betrieb haben sich im Lauf der Jahrzehnte viele neue Edekaner verselbständigt, die den Verbund stärken und die Ideale der Genossenschaft weitertragen.“
Juniorchef Falk Paschmann ist stolz darauf, dass Edeka Paschmann „in der Ausbildung einen sehr guten Ruf hat“ und die Fluktuation gering ist. „Alle unsere Führungskräfte haben wir selbst ausgebildet.“ Einen herzlichen Dank richtet er an die IHK, die gleichermaßen für eine hohe Ausbildungsqualität stehe. Auch im Umgang mit dem riesigen Mitarbeiterteam setzt Falk Paschmann auf Augenhöhe. „Wir stellen uns jedes Jahr den neuen Azubis vor und sie können uns alles fragen – auch was ich verdiene oder welche Hobbys ich habe.“ Von Anfang an dürfen und sollen Nachwuchskräfte selbst Verantwortung übernehmen. Als Beispiel für eine vorbildliche Karriere im Unternehmen nennt er Sven Hundt: Der 39-Jährige leitet den neuen, großen Markt im Mülheimer Hafen.
»Alle unsere Führungskräfte haben wir selbst ausgebildet.«
Paschmann, Falk
Geschäftsführer
EDEKA Paschmann
Es gibt bio, vegan und vegetarisch – aber auch Fleisch
Die Kundschaft zu bevormunden, hält der Manager ebenfalls für falsch: „Wir sind für alle da und bei uns gibt es Bio, vegane und vegetarische Lebensmittel ebenso wie Fleisch, an der Kasse Jutebeutel und Plastiktüten. Die Menschen können selbst entscheiden, was sie kaufen möchten!“ Um zu wissen, was sie umtreibt, beantwortet Falk Paschmann sämtliche Kundenanfragen selbst. „Mich kann auch jeder anrufen“, sagt er. Das Motto „der Kunde ist König“ gilt bei Edeka Paschmann offensichtlich. „Die Kunden zahlen schließlich unser Gehalt“, so der Unternehmer. Und dafür sollen sie die bestmögliche Beratung bekommen und sich beim Einkaufen in den elf Fachmärkten wohl fühlen. Mehr Standorte sind vorerst nicht geplant, denn „eine Expansion in dem Tempo hält man nicht durch.“ Auch hier ist Falk Paschmann Realist, obwohl er sein Unternehmen mit Idealismus in die Zukunft führt. Die richtige Mischung macht’s – wie beim Sortiment.
Weitere Unternehmensportrait gibt es hier.
