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Energie im Blick behalten Energieauditbericht nach DIN EN 16247-1? Dieses Thema klingt erstmal nach viel Bürokratie, großem Aufwand im Unternehmen und vielen Meetings mit Energiedienstleistern. Doch dem ist absolut nicht so, wie Kai Hölter, Inhaber des Unternehmens CubeTec erklärt: „Als Energieberater habe ich einen sehr bunten Tagesablauf: Keine Zusammenarbeit gleicht der anderen. Durch die Vielfalt […]

Energie im Blick behalten

Energieauditbericht nach DIN EN 16247-1? Dieses Thema klingt erstmal nach viel Bürokratie, großem Aufwand im Unternehmen und vielen Meetings mit Energiedienstleistern. Doch dem ist absolut nicht so, wie Kai Hölter, Inhaber des Unternehmens CubeTec erklärt: „Als Energieberater habe ich einen sehr bunten Tagesablauf: Keine Zusammenarbeit gleicht der anderen. Durch die Vielfalt meiner Kunden, ist die Beratung auch immer anders. Ein großer Industriebetrieb hat einen anderen Energieaufwand als ein kleines Softwareunternehmen.“

Seitdem Energieaudits seit 2015 für viele Unternehmen gesetzlich verpflichtend geworden ist, ist der Essener in dem Bereich verstärkt unterwegs: So ermittelt er gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden den Energieverbrauch in den einzelnen Bereichen eines Betriebes. Wo wird wieviel Energie verbraucht? Welche Einsparpotenziale gibt es? Wie hoch ist der wirtschaftliche Nutzen durch ein solches Audit? All die Fragen stimmt Kai Hölter gemeinsam mit den Unternehmen ab: „Daraus erstelle ich dann einen Energieauditbericht, der dann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gemeldet wird und mit dem die Firmen weiterarbeiten können. Viele Betriebe brauchen eine solche Zertifizierung auch, um bestimmte Kriterien am Markt zu erfüllen. So habe ich zum Beispiel einen Automobilzulieferer auditiert, damit er als gelisteter Lieferant in seiner Branche geführt werden kann.“

Unternehmen sowie Privatpersonen

Die Kunden des Energieberaters sind über ganz Deutschland verteilt, was den Arbeitsalltag interessanter macht: „Ich berate Unternehmen bundesweit – von Stuttgart bis ins Sauerland und vorwiegend natürlich hier im Ruhrgebiet.“ Dabei spielt die Unternehmensgröße eine große Rolle: Es ist laut Gesetz vorgeschrieben, dass alle Unternehmen oder Unternehmensgruppen mit mehr als 250 Beschäftigten oder mehr als 50 Mio. € Jahresumsatz ein Energieaudit durchführen lassen müssen.

Mit Blick auf die Klimakrise hat sich auch bei dem Energieberater in den vergangenen Jahren einiges geändert – vor allem in Bezug auf seine Kunden: „Viele erkennen, dass ein großer Teil der Energie von privaten Haushalten verbraucht wird. Also muss man auch hier beraten und Einsparpotenziale identifizieren.“ Seitdem zählen auch verstärkt Privatpersonen zu seinen Kunden. Oft sind es aber keine Personen, die kurz vor einem Neubau stehen, sondern vor einer großen Sanierung, wie der Essener erzählt: „Der Beratungsbedarf ist bei den Kunden, die bereits Eigentum besitzen, viel stärker. Oft sind die Objekte so alt, dass gewisse Sachen, wie zum Beispiel die Heizung ausgetauscht werden müssen. Warum dann nicht einfach auch dabei auf Einsparpotenziale achten?“ Darüber hinaus wird die Vor-Ort-Beratung staatlich bezuschusst.

»Warum nicht auch einfach beim Heizungsaustausch auf Einsparpotenziale achten?«

Zertifizierung wird wichtiger

Einen ganz besonderen Moment hatte Kai Hölter bei einem Kunden in Österreich: Das Problem im Unternehmen war eine Produktion, die einen Abluftstrom mit einer Temperatur von 600 Grad hatte. „In dem Unternehmen wurde reinste Luft einfach verschwendet und ohne Wärmerückgewinnung in die Umwelt geblasen. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich mit Organic-Ranking-Cycle-Prozessen beschäftigt. Das ist im Grunde ein Dampfmaschinenprozess mit einem organischen Medium. Damit haben wir es geschafft so viel Strom zu erzeugen, dass das Unternehmen sich selbst versorgen kann. Es wird sogar mehr Strom erzeugt, als an diesem Standort benötigt wird.“

Für die nächsten Jahre hat der Energieberater auch schon einen genauen Plan: Das Thema Energieeinsparung und Energie-Audits muss präsenter werden. „Ich finde es wichtig, dass Unternehmen und Privathaushalte mehr auf Einsparpotenziale aufmerksam gemacht werden und durch Berater, wie mich, die erforderliche Transparenz erzielt wird. Für Unternehmen ist es noch wichtiger, dass es normal wird, sich zertifizieren zu lassen, um Schwachstellen zu erkennen und Kosten einzusparen. Ich bin da aber sehr optimistisch: Das ganze Thema wird heute viel besser und schneller angegangen als noch vor ein paar Jahren.“

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Josephine Stachelhaus

Verfasst von:
Josephine Stachelhaus

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