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Nachfolge.Neu.Denken – Wie Zukunft entsteht, wenn Verantwortung wechselt. Kapitel 6 – Extern übernehmen: Von außen in die Chefrolle

Eine externe Unternehmensübernahme beginnt nicht mit dem Vertrag, sondern mit dem ersten Tag im Team. Wer von außen in die Chefrolle kommt, muss sich Vertrauen und Führungskompetenz Schritt für Schritt erarbeiten – durch Zuhören, Orientierung und klare Kommunikation.

Die Übernahme beginnt nicht mit dem Vertrag – sondern mit dem ersten Montag

Extern übernehmen heißt: Sie treten in ein laufendes System ein. Alles funktioniert irgendwie und trotzdem schaut jetzt alles auf Sie. Team, Kundschaft, Lieferanten: Wer sind Sie? Wie ticken Sie? Was haben Sie vor?

Ihr Start entscheidet weniger über PowerPoint als über Vertrauen.

Die „License to lead“ muss man sich verdienen

Als externe Nachfolgerin oder Nachfolger haben Sie als erste Aufgabe, dir das Mandat zum Führen aufzubauen. Nicht durch Lautstärke, sondern durch Präsenz: zuhören, Muster erkennen, Stabilität geben.

Kommunikation ist dein wichtigstes Werkzeug

Der Einstieg gelingt, wenn Menschen Orientierung bekommen:

  • Was bleibt verlässlich?
  • Was wird sich verändern – und warum?
  • Wie werden Entscheidungen getroffen?
  • Was ist dir wichtig im Miteinander?

Wer das klar und menschlich kommuniziert, nimmt Unsicherheit raus – und baut Momentum auf.

Integration heißt: Beziehungen vor Veränderungen

Der häufigste Fehler beim Einstieg von außen ist nicht „zu viel Veränderung“, sondern „zu wenig Beziehung“. Wenn Sie zuerst verstehen, wie das Unternehmen wirklich funktioniert (informell wie formal), treffen Sie später bessere Entscheidungen – und werden als Führungskraft angenommen, nicht nur toleriert.

Modern führen: Klarer Kurs, echtes Zuhören, schneller Vertrauensaufbau

Externe, die heute erfolgreich übernehmen, kombinieren drei Dinge:

  • Tempo mit Timing: Nicht alles sofort – aber das Richtige zur richtigen Zeit.
  • Respekt mit Richtung: Bestehendes würdigen, Zukunft aktiv formulieren.
  • Nähe mit Professionalität: Greifbar sein, ohne Grenzen zu verwischen.

Wenn aus „neu“ plötzlich „unser“ wird

Der Moment, in dem externe Nachfolge wirklich gelingt?
Wenn das Team nicht mehr sagt: „die neue Chefin / der neue Chef“, sondern: „wir“.
Dann ist aus einem Rollenwechsel ein gemeinsames Projekt geworden – und aus Übergabe echte Zukunft.

Fazit:

Extern übernehmen bedeutet nicht, alles neu zu machen.
Es bedeutet, schnell Sicherheit zu schaffen, Vertrauen aufzubauen und Schritt für Schritt die eigene Führung wirksam werden zu lassen.
So wird aus einem Einstieg von außen eine neue Zukunft von innen.

In zwei Wochen geht’s weiter mit:
„Frauen in der Nachfolge – sichtbar werden“

Verena Kolata

Verfasst von:
Verena Kolata

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