Beitragsbild: iStock.com/Tarchyshnik

Region

Mehr RÜcksicht

Die Einrichtung der Rüttenscheider Straße als Fahrradstraße bleibt in der Diskussion. Aus Sicht der IHK werden die Belange des Gewerbes bislang zu wenig berücksichtigt.

Dabei prägt der Mix der Händler, Gastronomen und Dienstleister den Charakter der „Rü“. Grund genug, die Betroffenen nach ihrer Meinung zu fragen. Hier die Ergebnisse:

Großes Plus der Rüttenscheider Straße ist aus Sicht der ansässigen Betriebe ihre gute Erreichbarkeit. Das Fahrrad und die Fuß-Mobilität können ihre Stärke voll ausspielen. 98 % bewerten die Erreichbarkeit zu Fuß als gut oder sehr gut, rund 90 % sehen dies für das Rad so und der ÖPNV folgt mit 87% knapp dahinter.

Großes Sorgenkind bleibt der Lieferverkehr. Die Rüttenscheider Straße wird wegen ihrer Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomieangebote sehr geschätzt. Dafür braucht es jedoch eine gesicherte Anlieferung von Waren. Die Bewertungen fallen aber klar negativ aus. Rund 80% bemängeln die fehlende Verfügbarkeit von gekennzeichneten Ladezonen. Auch das Angebot von Parkplätzen wird moniert: 81 % der Betriebe bewerten dieses als weniger gut oder schlecht.

Die Auswirkungen der Fahrradstraße auf die Kundenanzahl lässt sich nur bedingt auswerten. Denn: Etwa jeder zweite Befragte hat hierzu keine Angabe gemacht. Die Einflüsse der Corona-Pandemie oder des Online-Handels sind wahrscheinlich zu dominant, um Rückschlüsse auf die Kundenfrequenz aufgrund der Fahrradstraße zu ziehen. Gleichwohl: Bei den abgegebenen Wertungen lässt sich eine negative Tendenz ablesen. Die Haltung zu den geplanten Modalfiltern, die Abbiegezwänge vorsehen, ist dagegen eindeutig: Rund 80 % der Befragten lehnen diese ab. Insgesamt wünschen sich die Gewerbetreibenden mehr gegenseitige Rücksichtnahme untereinander. Vereinzelt wurde der Wunsch nach einer Einbahnstraßenregelung oder die Herausnahme des Pkw-Verkehrs geäußert. Aus Sicht der IHK sollte nun die Einrichtung dynamischer Parkleitsysteme und die Optimierung der Ladezonen verfolgt werden; auf Modalfilter sollte verzichtet werden.

Josephine Stachelhaus

Verfasst von:
Josephine Stachelhaus

Zur Artikelübersicht

nach oben