Familienunternehmen

Jede Generation bringt sich mit ein

Als vor gut 120 Jahren die Firma Schmitz Brennstoffhandelsgesellschaft mbH gegründet wurde, war Wilhelm Bals noch nicht klar, dass heute Mineralöl bei den Kunden angeliefert wird und Kranfahrzeuge Teil der LKW-Flotte des Unternehmens sein werden.

Vom Vater gelernt

Als vor gut 120 Jahren die Firma Schmitz Brennstoffhandelsgesellschaft mbH gegründet wurde, war Wilhelm Bals noch nicht klar, dass heute Mineralöl bei den Kunden angeliefert wird und Kranfahrzeuge Teil der LKW-Flotte des Unternehmens sein werden.

„Die ersten Unterlagen, die ich gefunden habe, sind exakt von 1900 – also genau 121 Jahre alt. Damals hat mein Urgroßvater ein Unternehmen für Kohlen und Transporte gegründet. Geliefert wurde mit Pferdefuhrwerken – so hat das Unternehmen beide Weltkriege überstanden“, erklärt Christian Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter in vierter Generation.

Nachdem 1950 sein Großvater die Firma Josef Schmitz ebenfalls in Essen gegründet hat, nahm die zweite Generation der Familie auch Einfluss auf das Unternehmensgeschehen. „Mein Vater hat sich 1963 entschieden, ins Unternehmen einzusteigen. Und ich persönlich, also die vierte Generation, bin 2005 dazugestoßen. Seitdem arbeiten wir gemeinsam für den Erfolg der Firma“, erzählt der gelernte Speditionskaufmann.

Christian Schmitz und sein Vater Franz-Josef Schmitz führen im Unternehmen gemeinsam die Geschäfte.

Das Unternehmen hat mittlerweile zwei Schwerpunkte: Zum einen beliefern die Mitarbeiter Heizöl und Diesel an Privat- und Geschäftskunden. Auf der anderen Seite setzt das Unternehmen Kranfahrzeuge fest in einem Betonsteinwerk ein.

Christian Schmitz, der seit 2015 nun alleiniger Gesellschafter der Firma ist, erinnert sich noch gut an seine ersten Tage auf dem Firmengelände: „Ich bin schon als kleiner Junge auf dem Hof herumgelaufen und fand alles spannend und aufregend. Daher habe ich auch schon früh mitbekommen, was es heißt selbstständig zu sein. Man hat keine vorgegebenen Arbeitszeiten oder eine feste Struktur im Alltag. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Dies war mir durchaus bewusst, als ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe. Ich bereue es aber zu keinem Zeitpunkt.“

Die erste berufliche Station in seinem Leben hat der gelernte Speditionskaufmann nicht im Familienbetrieb durchlaufen: „Mir war sehr wichtig, dass ich meine Ausbildung in einem anderen Unternehmen absolviere, um auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Wie andere Firmen arbeiten muss nicht immer besser oder schlechter sein und es ist sicherlich von Vorteil, wenn man nicht den ‚Junior-Bonus‘ hat.“

Standort und Mitarbeiter machen glücklich

Der Standort Essen hat nicht nur für Christian Schmitz eine besondere Bedeutung, sondern für das gesamte Unternehmen: „Seit 1900 gibt es unsere Firma in Essen. Wir haben über Generationen ein großes Netzwerk aufgebaut. Wir legen großen Wert darauf, die Verbindung zum Kunden zu pflegen“, erklärt der gebürtige Essener.

Neben der Lage des Unternehmens ist der Geschäftsführer besonders stolz auf seine Mitarbeiter. Die Firma Schmitz Brennstoffhandelsgesellschaft mbH beschäftigt zurzeit drei Mitarbeiter im Büro, darunter auch Vater und Sohn Schmitz. Zum Team zählen noch sechs Berufskraftfahrer, die dafür Sorge tragen, dass die Ware immer pünktlich beim Kunden ankommen.

»Unsere Mitarbeiter sind unsere Aushängeschilder.«

Das Unternehmen setzt auf Mitarbeiterbindung

„Unsere Fluktuation ist – Gott sei Dank – sehr gering. Wir haben zum Beispiel einen Mitarbeiter, der seit über 40 Jahren bei uns ist. Er hat klassisch noch mit dem Schultornister auf dem Rücken bei meinem Vater angefangen, jetzt darf ich ihn übernächsten Monat in die Rente verabschieden. Es ist für uns sehr wichtig, einen Personalstamm zu haben, auf den wir uns seit vielen Jahre verlassen können. So entsteht ein gewisses Vertrauensverhältnis und unsere Mitarbeiter sind nun mal unsere Aushängeschilder.“ Genau das macht aber die Akquise von neuen Mitarbeitern nicht immer einfach.

Neben den Herausforderungen, die die Corona-Krise mit sich bringt, gibt es noch weitere für das Unternehmen: Der Geschäftsführer erzählt, dass die neue CO2-Abgabe auch seit Anfang des Jahres zu den derzeitigen Herausforderungen zählt: „Wir verkaufen Heizöl und Diesel. Unsere Produkte werden durch die neu geltende Abgabe teurer, was die Nachfrage jetzt nicht gerade ankurbelt. Auch der Betrieb unserer Fahrzeugflotte verteuert sich dadurch deutlich.“

Kranfahrzeuge werden fest in einem Betonsteinwerk eingesetzt.

Trotz der täglichen Herausforderungen am Markt macht dem gelernten Speditionskaufmann sein Beruf viel Spaß und Freude. An eine Situation erinnert er sich besonders gerne zurück: „Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir – jetzt komme ich wieder auf die Vorteile eines kleinen Familienunternehmens zurück – vor ein paar Jahren an Heiligabend einen Anruf einer Kirche erhalten haben. Die Heizung fiel aus, weil sie kein Heizöl mehr hatten. Wir haben schnell reagiert und es noch so hinbekommen, dass die Besucher der Christmette am Abend nicht frieren mussten. Auch wenn das bedeutet hat, dass unser Heiligabend erst später beginnen konnte. Es war schön, geholfen zu haben.“

Weitere Informationen

Weitere Informationen über das Unternehmen finden Sie unter www.firma-schmitz-gmbh.de

Josephine Stachelhaus

Verfasst von:
Josephine Stachelhaus

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