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IHK-Jahresempfang 2021

Der IHK-Jahresempfang konnte in diesem Jahr wieder in Präsenz im Stadion Essen stattfinden: Mit einem guten Sicherheitskonzept trafen sich rund 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien zum Netzwerken und zur offiziellen Verabschiedung des im Oktober ausgeschiedenen Hauptgeschäftsführers Dr. Gerald Püchel.

Dank an Dr. Püchel

IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel dankte Dr. Gerald Püchel für die gute Zusammenarbeit und wünschte seiner Nachfolgerin Kerstin Groß ein glückliches Händchen bei den kommenden Projekten und Herausforderungen. Besonders begrüßte sie die Oberbürgermeister der drei MEO-Städte und Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher. „Ich freue mich, dass zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen der Politik gekommen sind und die Chance zum Austausch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern wahrnehmen. Betriebe sind wichtig für Arbeitsplätze, Ausbildungsstellen und die Gewerbesteuer. Die Wirtschaft kommt nach der Pandemie wieder in Schwung und macht einen großen Teil der Gesellschaft und unseres Lebens aus. Für die Politik ist es wichtig zuzuhören, was die Unternehmen vor Ort bewegt.“

„Fest steht“, so Thomas Kufen, „die Corona-Krise hat und stellt unsere Gesellschaft und Wirtschaft weiterhin vor große Heraus-forderungen.“

Grußwort von Thomas Kufen

Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen überbrachte ein Grußwort. „Fest steht“, so das Stadtoberhaupt, „die Corona-Krise hat und stellt unsere Gesellschaft und Wirtschaft weiterhin vor große Herausforderungen. Unter meiner Schirmherrschaft haben die Essener Wirtschaftsförderung und EMG – Essen Marketing GmbH deshalb im April 2020 mit 15 Essener Partnern eine Kampagne gestartet, um Unternehmen, Gastronomen sowie Einzelhändlern in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Einer unserer Partner hierbei war auch die IHK zu Essen. Das gilt auch für die Qualifikation und Ausbildung des Nachwuchses und die Förderung von jungen Unternehmen und Start-ups. Hier liegt in meinen Augen der Schlüssel für Wachstum und ein bedeutender Standortvorteil für Unternehmen. Die IHK ist hier eine unserer ganz großen Stützen. Mein besonderer Dank gilt allen IHK-Mitgliedern, die sich hierfür einsetzen.“

Rede von Kerstin Groß

Die neue Hauptgeschäftsführerin griff in ihrer Rede aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft und der Region auf. Einen besonderen Schwerpunkt legte Kerstin Groß auf die anstehende Vollversammlungs-Wahl im Herbst des nächsten Jahres: „Wir wollen uns für das Wahljahr ganz neu aufstellen. Zum ersten Mal wird die Wahl zur Vollversammlung hybrid stattfinden, d. h. die wahlberechtigten Mitgliedsunternehmen können sowohl online als auch per Briefwahl abstimmen,“ erklärt die IHK-Chefin. Auch das Marketing wird sich ändern: Die IHK will aktiv dafür werben, dass sich Unternehmerinnen und Unternehmer zur Wahl stellen. „Wir möchten Begeisterung und Neugierde für die Arbeit der IHK bei unseren Mitgliedsunternehmen wecken. Wir wünschen uns eine aktive Wahl mit viel Demokratie, Kommunikation und Neugierde auf die IHK.“

Digitalisierung

Im Bereich der Digitalisierung hat die Pandemie viel ins Rollen gebracht. Kerstin Groß stellt die Pläne der IHK zu Essen für das kommende Jahr vor. Das Hauptfeld der Digitalisierung wird im Bildungsbereich liegen: Neben dem digitalen Berichtheft wird es dann auch digitale Ausbildungsverträge geben. Auch die Organisation der Prüfungen wird künftig komplett online stattfinden: Die Azubis finden auf einem Azubiportal eine Übersicht der Prüfungstermine, können sich dort anmelden und nach der Prüfung ihre Noten einsehen. „Die IHK zu Essen ist sehr gut unterwegs im Thema der digitalen Transformation, wir haben aber auch noch erhebliche Herausforderungen vor uns“, fasst Kerstin Groß zusammen.

„Wir möchten Begeisterung und Neugierde für die Arbeit der IHK bei unseren Mitgliedsunternehmen wecken. Wir wünschen uns eine aktive Wahl mit viel Demokratie, Kommunikation und Neugierde auf die IHK.“

Fachkräftemangel zentrales Thema

Darüber hinaus warb die Hauptgeschäftsführerin für das Thema Ausbildung: „Unsere aktuelle Konjunkturumfrage hat ergeben, dass 61 Prozent der Unternehmen in allen Branchen keine passenden Fachkräfte finden.“ NRW-weit werden im Jahr 2025 vermutlich rund 333.000 Fachkräfte fehlen. „Die Ausbildung gehört zu einer der nachhaltigsten Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben dadurch die Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden zu binden und neue Talente zu finden.“ Kerstin Groß lobte die Potenziale und Kompetenzen der jungen Generation und deren hohe Resilienz in der Corona-Pandemie. „Die Jugendlichen haben in Videokonferenzen und Online-Formaten andere Fähigkeiten, abseits vom Lernplan, erworben. Statt also einen ganzen Jahrgang als ‚Coronajahrgang‘ zu brandmarken, sollten wir lieber vom ‚digitalen Kommunikationsjahrgang‘ sprechen.“

Klimaschutz

Beim Thema Klimaschutz setzt Kerstin Groß auf die Mitarbeit der Unternehmerinnen und Unternehmer: „Es müssen realistische Projekte ausgearbeitet und umgesetzt werden. Jeder noch so kleine erreichte Meilenstein setzt sich im Nachgang zu einem großen Ganzen zusammen – auch beim Thema Klimawandel.“ Eine neue Studie kommt zu der Annahme, dass die deutsche Wirtschaft durch den Klimawandel in den kommenden 50 Jahren Schäden in Höhe von 730 Milliarden Euro erleiden könnte.

Zusammenspiel der Akteure

Ob Digitalisierung, Fachkräftemangel oder Klimawandel – besonders wichtig ist der neuen Hauptgeschäftsführerin das Zusammenspiel der Akteure: „Wir stecken mitten in einer Transformation hin zu mehr Kooperation und Kollaboration. Die Komplexität, die uns bereits erfasst hat und die noch weiter zunehmen wird, wird keiner von uns allein bewältigen können. Die IHK wird dabei eine Mitspielerin sein, auf die man sich verlassen kann.“

Quelle: Matthias Duschner
Josephine Stachelhaus

Verfasst von:
Josephine Stachelhaus

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