Branchenschwerpunkt: Druckereien

Hand in Hand

Alles begann mit der Lichtpauserei: Die gemeinsame Urgroßmutter der Cousins Patrick und Tim Heimbuch hat vor mehr als 100 Jahren die Heimbuch GmbH in Mülheim an der Ruhr gegründet.

Verschiedene Stile in verschiedenen Zeiten

Mit der Zeit kamen die verschiedensten Druckstile, wie zum Beispiel Buch- oder Offsetdruck hinzu. Aktuell arbeitet die Druckerei mit Digitaldruck, wie Patrick Heimbuch, Geschäftsführer des Unternehmens, erzählt: „Wir haben uns recht früh dazu entschieden, uns auf Digitaldruck zu konzentrieren. Unsere Räumlichkeiten sind zwar recht groß, aber trotzdem begrenzt. So können wir unseren Kunden hier vor Ort Digitaldruck anbieten und Offsetdruck führen wir dann mit Partnern durch. Das funktioniert super!“

Vielfalt beim Kunden

Das fünfköpfige Team betreut Kundenaufträge, die vielfältiger nicht sein könnten: Von normalen Visitenkarten über Pläne von Architekten und technischen Zeichnern bis hin zu einem Kinderschutzkalender. Auch Druckaufträge, wie zum Beispiel Hochzeitskarten von Privatkunden finden sich im Unternehmensalltag wieder. Das schönste Produkt, was der Mülheimer gedruckt hat, war eine Präsentationsmappe: „Wir haben nicht nur die Mappe an sich und den Inhalt gedruckt, sondern auch einen Stoffbezug. Dieser ging dann wieder zu einer Firma nach Neuss, die einen Magnetverschluss eingearbeitet hat. Als ich das hochwertige Endprodukt, das wir selbst produziert haben, in den Händen gehalten hatte, war ich schon sehr stolz darauf.“

Wer aber denkt, dass in der Druckerei tausende von Blättern durch die Maschinen gejagt werden, irrt sich: Ein weiteres Standbein des Unternehmens ist die digitale Archivierung. Alte Akten der Stadt oder Baupläne, die zu groß für einen normalen Scanner sind und geschichtliche Unterlagen von Firmen, werden von der Heimbuch GmbH eingescannt. „Es gibt Kunden, die Akten von vor 50 Jahren in den Kellern haben. Da kann es schonmal vorkommen, dass das Papier vergilbt oder sogar auseinanderfällt“, schmunzelt der Geschäftsführer.

»Keine zehn Minuten später kam er vorbei, hat das Produkt abgeholt.«

Chance nutzen

Aber die Digitalisierung hat mehr als nur die Möglichkeit des Scannens in das Familienunternehmen gebracht: „Viele unserer Arbeitsschritte werden vereinfacht. Ich hatte in der Vergangenheit mal einen Kunden, der bei der UN gearbeitet hat. Morgens um 08:00 Uhr rief er mich an und bestellte 200 Visitenkarten. Keine zehn Minuten später kam er vorbei, hat das Produkt abgeholt und fuhr zum Flughafen – sein Flieger nach Brasilien ging um 10:00 Uhr. Das ist die Stärke des Digitaldrucksystems.“ Es gibt aber nicht nur Vorteile, die die moderne Art des Arbeitens mit sich bringt. „Teilweise reicht bei unseren derzeitigen Maschinen schon eine zweiwöchige Schulung, um sie zu bedienen. Es gibt Druckeinheiten, da müssen die Kollegen nur noch die Art des Papiers auswählen und nicht mehr machen als ein Knöpfchen drücken. Darunter kann auch manchmal die Ausbildung einer Fachkraft leiden, wie ich teilweise feststellen musste.“

Kreativer Treff

Die Druckerei dient – zuletzt vor der Pandemie – auch als Treffpunkt für Künstler oder es finden abends politische Gespräche statt. „Mein absolutes Highlight war der Besuch von Helge Schneider. Auf einmal stand er bei uns im Laden und wollte ein Drehbuch kopiert haben. Das war für mich als Mülheimer schon etwas Besonderes.“ Grundsätzlich schätzt der Unternehmer die persönliche Beratung sehr. So kann er den Kunden auch mal eine Alternative zur eigentlichen Idee zeigen, erzählt er. „Wir möchten nicht stehen bleiben, sondern uns weiterentwickeln. Dazu gehört es, Herausforderungen zu meistern und kreativ mit dem bisher Erlernten umzugehen.“

Weitere Informationen

Das Unternehmensportrait ist der Teil unseres Branchenschwerpunkts zum Thema „Druck“. Lust auf noch mehr Branchenschwerpunkte? Hier geht es zum Thema „Spielwaren“

Josephine Stachelhaus

Verfasst von:
Josephine Stachelhaus

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