Vieles ist im Leben Fügung
Manche Ideen entstehen in der Küche, andere bei einem Geburtstag oder in vertrauter Runde unter Freunden. Dass es sich beim Vorhaben der drei Gründer des Start-ups Haferheld nicht um eine „Schnapsidee“ handelt, liegt schon allein darin begründet, dass sie eine Gemeinsamkeit zu ihrer Profession machten: Als staatlich geprüfte Lebensmittel-Techniker sind sie nicht nur vom Fach, sie verstehen auch etwas vom Geschmack. Zudem ist ihr Business nachhaltig, zukunftsorientiert, hält ökologische Standards ein und setzt auf regionale Rohstoffe.
Markus Birkholz, Simon Hantusch und Mario Correll lernten sich im Jahr 2008 an der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS) in Solingen kennen. Zusammen absolvierten sie den Lehrgang zum Lebensmittel-Techniker. Schon die gemeinsame Zugfahrt von Essen zur Uni schweißte die Drei zusammen. Dabei wurde die Freundschaft über die Jahre nicht nur im Hörsaal, sondern auch privat intensiviert. „In unserem Stammlokal haben wir gerne mal ein Bananenweizen getrunken, da kam uns die Idee, ein nachhaltiges, veganes, gesundes und cooles Getränk zu erfinden, wo wir unsere gesamten Erfahrungen aus Studium, Ausbildungen und Leben einbringen konnten“, erzählt Simon Hantusch. Dabei setzten sie stark auf aktuelle Tendenzen. „Der vegane Trend ist offensichtlich. Immer mehr Menschen ernähren sich vegan, vegetarisch oder sind Flexitarier. Ihnen wollten wir eine gesunde Alternative bieten. Hier kam uns Hafer in den Sinn. Mit ihm lassen sich viele Produkte realisieren. Doch eines liegt uns fern: Missionieren!“, bringt es der gelernte Konditor Markus Birkholz auf den Punkt.
Biobasierte Verpackung
Vor knapp einem Jahr gingen sie mit ihrer Idee schwanger und gründeten Haferheld by habicofood (habico stammt aus den Anfangsbuchstaben der drei Gründer-Nachnamen, die Red.). Seit November 2021 tüftelten sie an verschiedenen Rezepturen und erreichten schließlich im September 2022 mit einem Rezept Marktreife. „Wir sind seit Herbst offiziell am Start und konnten sehr stark bei Unternehmen punkten, die ihren Mitarbeitenden etwas Besonderes bieten und ihnen in den »Social Meeting & Chillout«-Zonen auch vegane Produkte zur Verfügung stellen wollen“, erklärt Mario Correll, der gebürtig aus Essen stammt. „Vegan. Lecker. Hafer“, so bringen die drei ihr Portfolio auf einen Nenner. „Unser Haferdrinkpulver gibt es in der Natur-Variante, als Kaffee Frappé oder als Chai-Version. Die Zubereitung ist durch die Verwendung des Pulvers mehr als einfach. Das Besondere ist, dass es in Kombination mit Leitungswasser zum Trinken, zum Kochen und zum Backen verwendet werden kann.“
»Da kam uns die Idee, ein nachhaltiges, veganes, gesundes und cooles Getränk zu erfinden, wo wir unsere gesamten Erfahrungen aus Studium, Ausbildungen und Leben einbringen konnten.«
Pflanzenreste haben Recyclingpotenzial
Die Vorteile liegen deutlich auf der Hand. Doch haben die drei Gründer darüber hinaus viel Zeit investiert sowie viel Liebe und Engagement ins Detail gesteckt. So setzt Haferheld auf eine biobasierte Verpackung, diese wird aus nachhaltigen Rohstoffen, Agrarabfällen, Zuckerrohr und Cellulose gewonnen. „Statt dass Pflanzenreste von der Erntereste wie etwa Stängel verbrannt werden und so die Umwelt belastet wird, setzen wir das daraus gewonnene ökobasierte Papier sinnvoll bei unseren Produkten ein“, berichtet Hantusch. Jedes Produkt ist industriell kompostierbar, auch die Druckfarben sind biologisch abbaubar. Da mit natürlichen Zutaten gekocht, gebacken und gefrühstückt wird, „möchten viele Verbraucher wissen, woher die verwendeten Produkte stammen. Das ist nachvollziehbar und war uns ebenfalls von Beginn an enorm wichtig“, erklärt Systemgastronom Correll. So wird der Hafer aus Nordrhein-Westfalen bezogen, die Verpackungsrohstoffe stammen aus Rheinland-Pfalz.
»Doch eines liegt uns fern: Missionieren!«
Vielfältige Anwendungen und tolle Rezept-Ideen
Aktuell ist in der Weihnachtszeit die Chai Haferdrinkpulver-Variante angesagt. So kann das Pulver nicht nur als klassische Tassen-Variante, sondern auch für ein Bananenbrot oder für Plätzchen verwendet werden. Hantusch, Birkholz und Correll veröffentlichen Rezepte in den sozialen Medien, hier findet sich ebenso eine »Hafer Colada« wie ein »Pflaumen-Crumble«. Ihre persönlichen Favoriten möchten die drei Gründer nur ungern verraten, viel lieber sollen sich Endverbraucher selber ein Bild von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten machen. Einen Tipp konnte ihnen die meo-Magazin-Redaktion aber dennoch entlocken: „Ich trinke den Frappé unheimlich gerne. Besonders im Sommer in Kombination mit Eiswürfeln. Dafür würde ich sogar unser beliebtes Weizengetränk stehen lassen“, lacht Simon Hantusch. Das ist in der Tat eine Aussage.