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Die Mission: Menschen glücklich satt machen

Fethi Ayari ist ein positiv denkender Mensch, der gerne in Bildern spricht. Seine Selbstständigkeit sieht er als Reise: „Man muss aber schon wissen, wohin man aufbricht, wenn man in See sticht.“ So hat er sich zwar ohne Vorkenntnisse in der Gastronomie 2015 selbstständig gemacht, nicht aber ohne ein ausgefeiltes Konzept, dass er während seines Auslandssemesters […]

Fethi Ayari ist ein positiv denkender Mensch, der gerne in Bildern spricht. Seine Selbstständigkeit sieht er als Reise: „Man muss aber schon wissen, wohin man aufbricht, wenn man in See sticht.“ So hat er sich zwar ohne Vorkenntnisse in der Gastronomie 2015 selbstständig gemacht, nicht aber ohne ein ausgefeiltes Konzept, dass er während seines Auslandssemesters in Bali niedergeschrieben hat: Arabisches Essen für europäische Gaumen und in gleichbleibender Qualität. Bevor er den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, absolvierte er eine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann und sattelte noch ein internationales Marketingstudium drauf. „Gutes Essen und Kochen waren schon immer eine Leidenschaft von mir. Das habe ich nie als Arbeit angesehen, es hat einfach Spaß gemacht.“ So griff er Ende 2015 zu, als sich ein Mini-Ladenlokal in Rüttenscheid, in der Zweigertstraße, auftat.

Zukunftspläne: Check

Schlag auf Schlag ging es voran. „Ich hatte auch immer jede Menge Glück“, so Fethi Ayari. Einmal war es der Vermieter, der bei einem Höflichkeitsbesuch von Expansionsplänen hörte und direkt als Lösung das nebenan freigewordene Ladenlokal präsentierte. Ein anderes Mal ein Anruf aus Werden, der Besitzer einer Lokalität hatte von dem Unternehmer und seinem Konzept gehört und bot dem jungen Geschäftsmann kurzerhand seine frei gewordenen Räume an. „Ich konnte die Handwerker nach dem Ausbau der Zweigertstraße direkt nach Werden schicken“, schmunzelt der Gastronom, so ergab sich immer eins zum anderen. Die aktuellen Pläne: Ein Ladenlokal in Düsseldorf und der Aufbau einer Cateringküche in der Innenstadt, zur besseren Vorbereitung der Speisen.

Rückschläge machen nur stärker

Natürlich ging es nicht immer nur aufwärts. Auch Corona und jetzt die steigenden Preise setzen der Gastronomie und damit auch Habeez sehr zu. Dazu kam Ende letzten Jahres eine Markenrechtsklage, die Fethi Ayari und seinen Mitgeschäftsführer Franz Schäfer völlig unvorbereitet traf. „Nun ja, das ist halt so, es gibt immer Rückschläge. Meistens geht man gestärkt daraus hervor.“ Schnell und gelassen reagieren, das ist typisch für ihn. So stellte Fethi Ayari über Nacht nach dem Coronalockdown sein Konzept auf Takeaway um.

Durch Mitarbeitende in Kurzarbeit war er der erste, der morgens die Speisen zubereitete und der letzte, der abends abschloss. Keine einfache Aufgabe, für den zweifachen Familienvater. „Es war eine sehr intensive Zeit.“ Trotz harter Arbeit hat er nie seine gute Laune und die positive Grundeinstellung verloren. „Wir haben von morgens bis abends gearbeitet, die Musik lief laut und wir haben gute Energien und Stimmung verteilt. Ich war überwältig vom positiven Feedback für uns. Und – ich konnte Menschen glücklich machen.“

Nachwuchs soll eigens ausgebildet werden

Sein Hauptaugenmerk gilt aber dem guten Essen. „Es macht mich happy, gesunde Mahlzeiten anbieten zu können, die den Leuten wirklich schmecken. Wir waren zum Beispiel die ersten, die in Essen Halloumi angeboten haben. Am Anfang mussten wir wirklich jede Soße und jede Speise erklären, aber mittlerweile hat sich das Konzept herumgesprochen. In Werden haben wir eine Kundin, die jeden Tag zu uns kommt, um ihren Rotkohlsalat abzuholen und Eltern freuen sich, dass die Kids nach der Schule eine gesunde Essensalternative vorfinden.“ So ist es nicht verwunderlich, dass Fethi Ayari keine Kompromisse eingeht. „Natürlich haben uns Lieferanten bei Preiserhöhungen von über 20 Prozent günstigere Alternativen angeboten, aber wir wollen die Qualität unser Speisen halten.“ Nur so ist sich der Unternehmer sicher, bleibt der Erfolg bestehen.

Im Fachkräftemangel sieht er zurzeit das größte Problem der Branche: „Wenn sich schon Gastronomen untereinander anrufen und Fragen: hast du einen Mitarbeiter übrig? Ich muss dann immer lachen und sage: Ich kann noch zehn weitere gebrauchen.“ Auch in Punkto Nachwuchs sind noch Kapazitäten frei. Bislang sind die Ausbildungsplätze bei Habeez im Bereich Systemgastronomie unbesetzt. Aber auch hier wird sich eine Lösung finden. Der Firmenchef sieht es gelassen: „Ich glaube an eine Art positiven Flow.“ Trotzdem wird er sich mit den Azubimachern der IHK zu Essen kurzschließen. Denn Netzwerken, gute Arbeit und Zufälle zusammen, haben das Habeez bislang gut über die Runden gebracht und so kann es gerne weitergehen. „Ich sehe noch viel Potential für uns im Ruhrgebiet.“

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Simone Stachelhaus

Verfasst von:
Simone Stachelhaus

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