Chile

Beitragsbild: iStock/erlucho

Im Fokus

Grüner Wasserstoff: Chiles Zukunftstechnologie

Chile ist bedeutender Rohstofflieferant für grüne Zukunftstechnologien. Die Energiewende ist weit fortgeschritten und der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung liegt bei über 30 Prozent (ohne Großwasserkraft).

Das Land hat eine Wasserstoffstrategie verabschiedet und will sich zukünftig als wettbewerbsfähiger Anbieter von grünem H2 auf dem Weltmarkt positionieren. Die dynamischen Energie- und Rohstoffpartnerschaften sind Ausdruck der engen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Chile und bieten Anknüpfungspunkte für deutsche Unternehmen auch im Bereich grüner Wasserstoff. 

Die 2020 veröffentlichte Wasserstoffstrategie soll die Rahmenbedingungen schaffen, um die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben und das Thema in Chiles Energiepolitik nachhaltig zu verankern. Bis 2025 wird eine Elektrolysekapazität von 5 GW und eine Produktion von 200.000 Tonnen Wasserstoff angestrebt. Bis zum Jahr 2030 soll ein Exportvolumen von Wasserstoff(derivaten) im Wert von 2,5 Mrd. US-Dollar und ein Produktionspreis von grünem Wasserstoff von unter 1,5 USD/kg erreicht werden. Außerdem sollen Elektrolysekapazitäten von 25 GW geschaffen werden.
Die perfekten Bedingungen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien machen Chile zu einem der kostengünstigsten Standorte weltweit für die Produktion von grünem Wasserstoff. Der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft dient hierbei nicht nur der nationalen Energiewende, sondern vor allem dem Export. 

In Chile wird der Einsatz von Wasserstoff im Transport als eines der ersten potenziellen Anwendungsfelder gesehen. Insbesondere im Bergbausektor, aber auch in LKW, Bussen oder Zügen soll die Zukunftstechnologie eingesetzt werden. Die hier beteiligten Unternehmen haben sich im chilenischen Wasserstoffverband „H2 Chile“ zusammengeschlossen. 

In der nördlichen und wichtigsten Bergbauregion Antofagasta befinden sich eine Reihe von Bergbaufirmen, die verschiedene Projekte planen, um Wasserstoff in ihrer Produktion einzusetzen. Antofagastas hohe Sonneneinstrahlung bietet ideale Bedingungen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Im Bergbausektor besteht zudem der Druck, die Abläufe möglichst klimaneutral zu gestalten, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein. Das Energieministerium arbeitet momentan an einer Wasserstoffstrategie für den Bergbausektor in den Bereichen Produktion, Lagerung, Transport, Verteilung und Anwendung.

Für Unternehmen aus NRW bietet sich aber nicht nur riesiges Potential zur Zusammenarbeit mit chilenischen Bergbauunternehmen und Zulieferern. Chile benötigt innovative Technologien & Know-how in allen Bereichen der Wasserstoffwertschöpfungskette, sodass der Kontakt und Austausch mit relevanten Firmen, Akteuren und Projekten wie dem H2UB in Essen, H2Stahl, ELEFACT oder COSiMa von großer Bedeutung ist. Firmen aus NRW haben beste Voraussetzungen sich durch innovative Lösungen erfolgreich auf dem chilenischen Markt zu positionieren. Dadurch können sie helfen, NRWs immensen Energiebedarf zu decken und die ambitionierten Ziele der Wasserstoff-Roadmap zu erreichen.

NRW HYway Chile: Unternehmensreise nach Chile im November 2022

Aus diesem Grund organisiert die AHK Chile vom 14. – 18. November 2022 eine Unternehmerreise nach Chile. Sie soll Unternehmen aus NRW die Möglichkeit geben, potenzielle Geschäftspartner und Unternehmen sowie Vertreter der chilenischen Wirtschaftsförderung und politische Vertreter vor Ort zu treffen, Projekte zu besichtigen und sich einen Überblick über die Geschäftschancen im Bereich grüner Wasserstoff zu verschaffen. 

Chile© iStock/marchello74

Programm der Reise:

Montag, 14. November 2022

  • Delegationsbriefing durch AHK Chile und GTAI 
  • Seminar: „Chiles Nationale Wasserstoffstrategie: Potenziale für NRW-Unternehmen und Details zu Ausschreibungen im Bereich Wasserstoffprojekte“ 
  • Mittagessen auf der Veranstaltung 
  • Projekt- und Firmenbesuche im Raum Santiago 

Dienstag, 15. November 2022 

  • Fachseminar: „Potenzial und Geschäftschancen entlang der Wertschöpfungskette des grünen Wasserstoffs“ 
  • Mittagessen auf der Veranstaltung 
  • Kooperationsbörse in Zusammenarbeit mit dem chilenischen Wasserstoffverband H2 Chile 

Mittwoch, 16. November 2022 

  • Flug nach Antofagasta
  • Briefing Projekt- und Firmenbesuche Antofagasta 
  • Gemeinsames Mittagessen 
  • Projekt- und Firmenbesuche im Raum Antofagasta 

Donnerstag, 17. November 2022 

  • Workshop mit lokalen Unternehmens­vertretern. Thema „Green Mining – Einsatz von Wasserstofftechnologien in der Bergbau- und Rohstoffwirtschaft“ 
  • Gemeinsames Mittagessen 
  • Flug nach Santiago de Chile 
  • Abschlussgespräche mit Austausch zu Antofagasta-Reise 

Freitag, 18. November 2022 

  • Abschlussfrühstück und Feedback 
  • Anschl. individuelle Rückreise 

Weitere Informationen

Kontakt:
Tobias Slomke
0201/1892-245
tobias.slomke@essen.ihk.de

Josephine Stachelhaus

Verfasst von:
Josephine Stachelhaus

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