Von der Idee zum Start-up
Das Essener Start-up go AVA entwickelt eine Technologie, die neue Wege der Kommunikation eröffnet – ob im Kundenservice oder im täglichen Austausch in Unternehmen, zum Beispiel bei Schulungen oder Weiterbildungen.

Gegründet wurde das junge Unternehmen im Juli 2023 von Lara Dörner und Jan Schellenberger, die zuvor in verschiedenen Projekten zusammenarbeiteten. Während ihres letzten gemeinsamen Projekts, das sich mit dem 3D-Druck von Medikamenten befasste, stießen sie auf eine zentrale Frage: Wie ist es möglich, Menschen jederzeit und in jeder Sprache individuell zu beraten? Daraus entstand die Vision von digitalen Avataren, die einem echten Menschen ähneln, in Echtzeit antworten und dabei verlässliche Informationen weitergeben. Aus dieser Grundidee ist go AVA entstanden: „Unser Ziel ist es, Barrieren in der digitalen Kommunikation abzubauen und eine Umgebung zu schaffen, in der Informationen verlässlich und verständlich vermittelt werden“, erklären die beiden Co-Founder.
Über ihre ersten Projekte kam das Start-up in Kontakt mit einem Unternehmen, das ihnen in den ersten Monaten ein Büro am Düsseldorfer Medienhafen untervermietete. Mit dem Wachstum des Start-ups wurde jedoch deutlich, dass ein eigener Standort notwendig war. „Für uns war von Anfang an klar, dass dieser Standort in Essen liegen sollte. Mit dem Umzug haben wir einen festen Ort geschaffen, an dem das Unternehmen wirklich zusammenwachsen konnte“, erklärt Lara Dörner. Zuvor war die Arbeit überwiegend remote organisiert und die Mitarbeitenden an verschiedenen Orten verteilt. „Wir haben festgestellt, dass kreative Ideen besonders dann entstehen, wenn Menschen persönlich zusammenkommen – und dafür braucht es Räume, die den Austausch fördern“, erklärt sie weiter. Mit dem Standort in Essen hat go AVA genau diesen Raum gefunden.
»Mit dem Umzug haben wir einen festen Ort geschaffen, an dem das Unternehmen wirklich zusammenwachsen konnte.«
Kommunikation neu erlebbar machen
Mit einem rund 30-köpfigen Team arbeiten Lara Dörner und Jan Schellenberger an einer Technologie, die das Potenzial hat, digitale Kommunikation grundlegend zu verändern. Die durch das Unternehmen entwickelten Avatare geben auf Grundlage hinterlegter Datenbanken Antworten auf gestellte Fragen.
Die Entstehung eines Avatars beginnt mit kurzen Aufnahmen einer echten Person: Stimme, Mimik und Gestik werden aufgezeichnet und anschließend technisch verarbeitet. Daraus entsteht ein digitaler Charakter, der in Echtzeit kommunizieren kann und die zuvor aufgenommenen Ausdrucksweisen übernimmt. Die Inhalte stammen stets von den Auftraggebenden selbst – so ist gewährleistet, dass keine Aussagen generiert werden, die nicht freigegeben wurden. Die Avatare sind in der Lage, in über 100 Sprachen zu sprechen und lassen sich auf allen gängigen Geräten wie Smartphones, Laptops und auch in größeren „Holoboxen“ einsetzen. Verwendung finden sie im Kundenservice, in der internen Kommunikation oder beim Onboarding neuer Mitarbeitender. Künftig sollen sie auch Schulungen und Weiterbildungen unterstützen, indem sie Inhalte mehrsprachig und individuell vermitteln

Das junge Unternehmen zeigt, wie KI-Avatare zunehmend auch die zwischenmenschliche Kommunikation prägen. In der nächsten Zeit soll auch das Team weiterwachsen. Welche weiteren Einsatzfelder sich für die Avatare künftig eröffnen, bleibt spannend zu beobachten.