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Elektronische Carnet-Antragstellung: bequemer, schneller, digitaler

Auch bei den internationalen Zolldokumenten hat die Digitalisierung Einzug genommen und spart Zeit und Mühe. Aber wie genau läuft das ab und ist der digitale Weg auch sicher?

Das Carnet wird in 2 Stufen digitalisiert:

  • Die erste Stufe war die elektronische Carnet-Beantragung (eCarnet).

Dieser Schritt ist abgeschlossen und so können bei mittlerweile 72 IHKs in Deutschland Carnets elektronisch beantragt werden. 

  • Der zweite Schritt ist das volldigitale Carnet, das sogenannte „dCarnet“.

Hierzu arbeitet die DIHK mit der Generalzolldirektion und ausgewählten IHKs eng zusammen.

  • Volldigitales Carnet bereits im Test

Weitere Digitalisierungsschritte bei der Zollabwicklung werden im „eCarnet“-Projekt der ICC erarbeitet, das auch die Weltzollorganisation und die EU-Kommission unterstützen.

Künftig soll es beispielsweise nicht mehr nötig sein, Carnets zur Vorlage beim Zollamt in Papierform bei der zuständigen IHK abzuholen. Geplant ist ein QR-Code, der vom Zoll elektronisch abgelesen werden kann.

Was ist ein Carnet?

Unternehmen und natürliche Personen, die

  • Berufsausrüstung,
  • Messegüter oder
  • Warenmuster

nur vorübergehend in Drittstaaten ausführen möchten, müssen diese nicht „klassisch“ verzollen. Durch Beantragung eines Carnets bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer kann man von einem vereinfachten Verfahren profitieren.

Welche Vorteile bietet das Carnet?

Während im herkömmlichen Zollprozess eine “Anmeldung zur vorübergehenden Verwendung” erforderlich wäre, bietet das Carnet-Verfahren eine ganze Reihe von Vorteilen:

teilweise Wegfall der üblichen Ausfuhr- und Einfuhrdokumente (Proformarechnung, Ausfuhranmeldung, Warenverkehrsbescheinigung, Zollantrag, etc).

Grenzabfertigung schneller und einfacher

beliebig häufige Benutzung während der Gültigkeitsdauer

keine Hinterlegung von Barsicherheiten

Ende Januar 2024 hat die DIHK den deutschen Zoll für das volldigitale Carnet (eCarnet) am geschult.

Seitdem testen in einer Pilotphase sechs deutsche IHKs (neben der IHK zu Essen noch die Kolleginnen und Kollegen in München und Oberbayern, Südlicher Oberrhein, Berlin und Hamburg), die digitale Carnet-Abfertigung und arbeiten in Projektgruppen gemeinsam mit „ihrem“ Zoll und ausgewählten Carnet-Inhaberinnen und -inhabern.

Eine aktuelle Liste der Zollstellen im In- und Ausland, die das volldigitale Carnet pilotieren, gibt es auf der Website der ICC.

https://iccwbo.org/business-solutions/ata-carnet/eata-carnet/#block-accordion-1

Testerinnen und Tester gesucht!

Wenn Sie Interesse haben, als Probanden mitzuwirken, melden Sie sich bitte bei uns.

https://www.ihk.de/meo/international/export/uz-carnet-bescheinigungen/carnet-6277930

Diese Umstellung ist äußerst effektiv und spart Ihnen viel Zeit und Arbeit.

Unsere Zollämter sind bereist geschult und können Sie somit auch vor Ort unterstützen. Unsere ersten dCarnets wurden bereits erfolgreich am Zollamt Essen eröffnet.

Wir freuen uns, wenn Sie gemeinsam mit uns dieses Verfahren weiter vorantreiben.

Ansprechpartnerin:

Petra Jozwiak

Leon Büttner

Verfasst von:
Leon Büttner

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