»In meiner Funktion vertrete ich die 16 IHKs in NRW in tourismuspolitischen Fragen.«
Herr Zakrzewski, was sind Ihre Aufgaben als Fachpolitischer Sprecher?
In meiner Funktion vertrete ich die 16 IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung sowie weiteren Partnern und Verbänden in tourismuspolitischen Fragen.
Zu meinen Aufgaben gehören beispielsweise die Mitwirkung an Studien, z. B. zum Thema Klimawandel oder dem- Tourismusbarometer Rheinland, die Koordination der Meinungsbildung der IHKs, die Interessenvertretung der Unternehmen aus den unterschiedlichen Branchen der Tourismuswirtschaft. Außerdem läuft die Kommunikation über mich mit unseren zahlreichen Partnern. Die Gremienarbeit und Politikberatung zum Thema Tourismus liegt ebenfalls in meinem Aufgabenbereich sowie die Koordination von Branchenprojekten. Ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Arbeit als Fachpolitischer Sprecher ist die Repräsentation und Strategieentwicklung. Ich werde des Öfteren mal gefragt, ob ich zu einem bestimmten Thema im Bereich Tourismus einen Vortrag halten möchte, einer Podiumsdiskussion beiwohnen kann oder eine Networking-Veranstaltung besuchen werde.
Wo sehen Sie Herausforderungen?
Die größte Herausforderung in den vergangenen 1,5 Jahren war die Bewältigung der Corona-Krise, die den Tourismus wie kaum eine andere Branche mit voller Wucht getroffen hat. Die weitgehende Schließung vieler Betriebe in verschiedenen Lockdown-Phasen brachte etliche Betriebe an den Rand ihrer Existenz. 2021 kam es darauf an, dauerhafte Öffnungsperspektiven für die Unternehmen in und mit der Pandemie zu schaffen, für Planbarkeit, das Wiedererstarken der Branchen und die Rückkehr zu einer „neuen Normalität“ zu sorgen sowie die Sichtbarkeit der Betriebe und die Bedeutung der Branchen als Wirtschaftsfaktor gegenüber Politik und Verwaltung z. B. mit Social-Media-Kampagnen zu stärken und die Relevanz der Branchen für einen funktionierenden Standort NRW zu verdeutlichen.
Aber auch weitere tourismuspolitische Herausforderungen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit oder Digitalisierung sowie bürokratische Hürden waren und sind neben der Bewältigung der enormen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Tourismus wichtige Aufgabenschwerpunkte.
Was ist für die Zukunft geplant?
Die Gestaltung des Re-Starts der Tourismusbranchen – auch im Ruhrgebiet – war und ist die wichtigste Aufgabe derzeit und in Zukunft. Dabei geht es um Erarbeitung der richtigen Strategien und Kampagnen, um ein gutes Wiederanlaufen der krisengebeutelten Branchen und die Rückkehr zu einer „neuen Normalität“ zu erreichen. Gespräche mit den Unternehmerinnen und Unternehmern dieser Branchen aus ganz NRW zeigen, dass trotz aufgebrauchter Reserven weiter in Schutz- und Hygienemaßnahmen, neue Innovationen und Kundenbindung investiert wird. Durch die Pandemie wandeln sich aber Strukturen, Konsummuster und Lebensstile – auch im Tourismus bekommen z. B. Fragen zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung eine immer größere Relevanz.
Ein wichtiges Ziel ist es daher, die Resilienz des Tourismus zu steigern, damit sich Tourismusbetriebe besser auf veränderte Nachfragen einstellen und sich damit zukunftssicherer machen können. Es wird darauf ankommen, Geschäftsmodelle und Produkte so zu gestalten, dass diese z. B. Resilienz und Nachhaltigkeit vereinen und für wirtschaftlichen Erfolg sorgen können.
Eine weitere Aufgabe wird die Positionierung im Bereich Tourismus im Zuge der Landtagswahlen 2022 sein sowie die Aufstellung tourismuspolitischer Forderungen gegenüber der nächsten Landesregierung für die kommende Legislaturperiode und die Bewertung deren tourismuspolitischer Agenda.
»Die Gestaltung des RE-Starts der Tourismusbranchen ist die wichtigste Aufgabe.«