Alles begann in Essen-Steele – vor 51 Jahren
Fehlendes Personal und steigende Kosten setzen die Pflegebranche unter Druck. Viel Zeit für die Pflege Einzelner bleibt da nicht übrig. Hinzu kommt: Neben dem eigentlichen Dienst am Menschen müssen sich Pflegende um die Dokumentation ihrer Arbeit kümmern. An diesem Punkt setzt myneva an: „Zeit ist das kostbarste Gut, das die Pflege hat“, betont Dieter Weißhaar, CEO von myneva. „Mit unseren Tools möchten wir den Weg frei machen für eine bessere und einfachere Betreuung.“ Man möchte meinen, das Sozialwesen zu digitalisieren, sei eine vergleichsweise junge Mission.
Dabei nahm diese Mission vor über einem halben Jahrhundert bereits ihren Lauf. Vor 51 Jahren wurde in Essen-Steele der Softwarehersteller heimbas gegründet – die Urzelle der heutigen myneva Gruppe sozusagen. Schon damals entwickelte das IT-Unternehmen EDV-Lösungen für die Pflegebranche, die noch lange eine „Zettelwirtschaft“ blieb, bis der PC und inzwischen mobile Geräte Einzug hielten.
»Essen hat sich zu einem
Dieter Weißhaar, CEO der myneva, Group GmbH
innovativen eHealth-Standort entwickelt.«
„Zeitgemäße Dokumentation“ dank Künstlicher Intelligenz
Heute bildet die digitale Produktpalette von myneva eine Reihe von Prozessen in allen Pflegesparten ab. Ein Schwerpunkt liegt in der Verwaltung. So entwickelt das Unternehmen Anwendungen, die Einrichtungen etwa die Schichtplanung, die Abrechnung oder das Qualitätsmanagement erleichtern sollen. Daneben arbeitet myneva an Lösungen für eine „zeitgemäße Dokumentation“. Hierbei kommt dem Zukunftsthema „Künstliche Intelligenz“ (KI) eine wichtige Rolle zu. Auf der Altenpflegemesse Ende April in Essen stellte myneva eine Spracherkennung auf Grundlage eines auf die Sprachfeinheiten der Pflege „angelernten“ KI-Modells vor. „Eine gute Spracherkennung in der Dokumentation spart Ihnen die Hälfte der Zeit“, wirbt Dieter Weißhaar. Auch könne die KI mittels schneller Übersetzungen helfen, Sprachbarrieren zu überwinden – was mit Blick auf Pflegekräfte aus dem Ausland ein Vorteil sei.
Mit neuem Firmensitz kehrt myneva zu den Wurzeln zurück
Myneva selbst ist in acht Ländern tätig, neben dem DACH-Raum sind die Benelux- und die Nordischen Staaten wichtige Zielmärkte. Das operative Herz schlägt in der meo-Region, und neuerdings ist Essen auch offizieller Sitz der Unternehmensgruppe. Im April wurden, im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Kufen, die neuen Räumlichkeiten am Markt 1 (Kennedy Platz) in der Innenstadt feierlich eröffnet. Zuvor befand sich die Zentrale in Hamburg.„Hier, im Ruhrgebiet, finden wir einen besseren Mitarbeitendenmarkt vor. Der Einzug ist größer, der Wohnraum bezahlbarer.
Wir haben viele Kunden in der Region und die universitäre Landschaft ist ausgeprägt. Darüber hinaus hat sich Essen zu einem innovativen eHealth-Standort entwickelt. In diesem Umfeld fühlen wir uns wohl“, erklärt der myneva-CEO das Bekenntnis zu den Wurzeln des Unternehmens. Von den 120 – europaweit sind es etwa 300 – Mitarbeitenden in Deutschland sind 35 von nun an in Essen beheimatet. Platz und Arbeit für weitere Kolleginnen und Kollegen sind vorhanden: „Wir wollen wachsen und stellen entsprechend ein, auch in Essen.“
myneva plant weiteres Wachstum in Essen und in Europa
Und wohin geht die Reise? Künftig könnten KI-Modelle nicht nur Schreib- bzw. Tipparbeiten in der Pflegedokumentation abnehmen, sondern auch mit Behandlungsempfehlungen beratend zur Seite stehen, blickt Dieter Weißhaar voraus: „Davon sind wir technologisch nicht weit entfernt. Das ist lediglich eine Frage des ‚Trainings‘“. Auch die unternehmerischen Ziele sind gesetzt. Im aktuellen Wettbewerb bewege sich myneva, jeweils auf einzelne Märkte bezogen, „unter den Top 3“. „Mittelfristig streben wir jedoch die Marktführerschaft in Europa an“, gibt Weißhaar die Losung vor.