Seit knapp 15 Jahren bildet das Unternehmen aus
„Als ich 2007 hier anfing, hat das Unternehmen noch nicht ausgebildet. Ein Jahr später haben wir dann unsere erste Auszubildende eingestellt“, erzählt Oliver Goldschmidt, Geschäftsführer des Essener Industriebetriebs, stolz. Seitdem bildet das Team regelmäßig in der Produktion Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen- und Anlagenführerinnen und in der Verwaltung Industriekaufleute aus.
Kunden kommen aus aller Welt
Das Unternehmen produziert Edelstahl-Spaltbänder und verkauft diese weltweit in großen und schweren Ringen, die gut und gern schonmal 10 Tonnen wiegen. Das Material wird dann zu vielen verschiedenen Produkten weiterverarbeitet. Die Kunden kommen dabei nicht nur aus einer Branche: „Wir bedienen alles, was man sich an Industrie vorstellen kann: Automobilindustrie, Bauindustrie, Elektroindustrie, aber auch etwas Exotisches – so Sachen wie Musikindustrie, also Instrumente“, erklärt der Unternehmer.
Der Familienvater bildet nicht nur aus, um dem Betrieb Fachkräfte zu sichern, sondern um die Zukunft der jungen Leute zu gestalten: „Es kostet viel Zeit, aber es lohnt sich. Wenn wir die Auszubildenden von Beginn an abholen können und ihnen alles von Grund auf beibringen können – was gibt es da Besseres? Es ist auch einfach schön zu sehen, wenn die Azubis Erfolge verzeichnen und über sich hinauswachsen.“
Raus aus der Komfortzone
Eine besondere Station, die die zukünftigen Industriekaufleute durchlaufen, ist der Empfang, wenn die Kollegin im Urlaub ist: Dieser Bereich besteht nicht nur einfach aus dem Begrüßen der Gäste oder dem Annehmen von Telefonaten. Der gesamte Versand wird dort abgewickelt. „Wir haben keine eigenen LKWs – arbeiten also mit Speditionen zusammen. Das tägliche Geschehen muss also von unseren Azubis organisiert werden. Natürlich werden sie nicht allein gelassen und haben immer einen Ansprechpartner. Aber das hilft allen beim ersten Schritt in die richtige Richtung: Selbstständiger zu werden.“
»So konnte ein Auftrag durchgeführt werden, weil das Wissen miteinander ausgetauscht und ergänzt wurde.«
Gemeinsam ist man stark
Die Auszubildenden in der Verwaltung haben bei dem Essener Unternehmen die Möglichkeit, in die Produktion hineinzuschauen. Besonders die zukünftigen Industriekaufmänner nehmen das Angebot gerne in Anspruch, erzählt der Geschäftsführer. Die abteilungsübergreifende Arbeit hat dem Unternehmen schon viele Vorteile – auch nach der Ausbildung der Fachkräfte – gebracht: „Ich erinnere mich an eine wirklich schöne Situation. Da haben ehemalige Auszubildende aus demselben Jahrgang, aber halt eben einer aus der Produktion und eine aus der Verwaltung bei der Abwicklung zusammengearbeitet. So konnte ein Auftrag durchgeführt werden, weil das Wissen miteinander ausgetauscht und ergänzt wurde.“
Digitale Projekte
Das Essener Unternehmen bildet die Fachkräfte für den eigenen Bedarf aus. Geplante Personalabgänge können so ersetzt werden, auch wenn das manchmal einen zu niedrigen Personalstand mit sich bringt: „Es gibt Zeiten, da sind die Azubis noch nicht fertig, aber die Kollegen schon im wohlverdienten Ruhestand. Das ist aber für uns kein Problem, weil die Azubis auch schon während ihrer Ausbildung als vollwertige Mitarbeiter gesehen werden. So können sie auch kurz vor der Prüfung die zukünftigen Aufgabengebiete frühzeitig übernehmen.“
Die Auszubildenden hatten vor der Pandemie die Idee, Videos für den unternehmenseigenen YouTube-Channel zu produzieren. Durch Corona wurde das Projekt leider ausgebremst, aber bald soll es weitergehen. „Es ist nicht nur eine schöne Aufgabe für unsere Azubis, sondern auch super für die Akquise. Wir holen das Projekt aber schnellstmöglich nach – vielleicht wenn unsere neuen Azubis am 1. August bei uns anfangen“, erklärt Oliver Goldschmidt stolz.
