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Die Videokonferenz-Kabine

Videokonferenzen im Großraumbüros Eigentlich wissen wir es doch alle: Wer konzentriert bei der Sache ist, arbeitet effizienter, erzielt bessere Ergebnisse und ist am Ende des Tages zufriedener. Das gilt heute auch und besonders für Video-Calls und Online-Präsentationen. Doch wie kann das in einer Mehrplatz- oder Großraumbüro-Umgebung praktisch funktionieren? Diese Frage haben sich auch Arno Sousa […]

Videokonferenzen im Großraumbüros

Eigentlich wissen wir es doch alle: Wer konzentriert bei der Sache ist, arbeitet effizienter, erzielt bessere Ergebnisse und ist am Ende des Tages zufriedener. Das gilt heute auch und besonders für Video-Calls und Online-Präsentationen. Doch wie kann das in einer Mehrplatz- oder Großraumbüro-Umgebung praktisch funktionieren? Diese Frage haben sich auch Arno Sousa und Axel Zundler gestellt. Als Event-Fachleute und langjährige Agentur-Geschäftsführer kennen die beiden Essener das Problem nur zu gut. Axel Zundler beschreibt: „Im Büroalltag ist man in so einer Umgebung eigentlich dauerabgelenkt: Ping, eine neue E-Mail meldet sich, ein Kollege, das Kind oder der Kurier hat ein dringendes Anliegen, das Telefon klingelt, das nächste (Online-)Meeting steht an.“

Zwar finden sich immer öfter Telefonzellen in Mehrplatz-Arbeitsumgebungen, in die man sich bei Bedarf einbuchen kann. Doch so richtig glücklich macht eine solche Telefonzelle nicht, findet Arno Sousa: „Telefonzellen sind genau das: gemacht für ein kurzes Telefonat, viel mehr aber auch nicht. Meistens gibt es dort nur feste Bänke, keine ergonomische Sitzmöglichkeit. Die Atmosphäre ist beengt, darin zu präsentieren sehr anstrengend. Und ob die Technik für einen Videocall funktioniert, weiß man vorher auch oft nicht.“

Mehr als eine Telefonzelle

Also gründeten er und Zundler im Jahr 2021 ihr „Senior Start-up“, die COUCOU GmbH. Ihre Antwort auf die herkömmliche Telefonzelle: eine hochwertige Videocall-Kabine, in der nicht nur längere Meetings und Präsentationen möglich sind, sondern auch konzentriertes Arbeiten. „Mit COUCOU setzen wir auf Einfachheit, Funktionalität und Design“, sagt Arno Sousa. „Man schließt einfach den Laptop über einen USB-C- oder HDMI-Stecker an und ist sofort mit allem verbunden: Monitor, Kamera, Audio-System – keine Installation, kein Schnickschnack. Es funktioniert einfach.“ Für einen bequemen Aufenthalt passt in die 1,20 x 1,80 m große Kabine eine ergonomische Sitzgelegenheit – alternativ sei das Präsentieren oder Arbeiten aber auch im Stehen möglich, beschreibt

Arno Sousa weiter: „Die gesamte Technik, auch die Ausleuchtung, verfährt auf Knopfdruck mit dem Schreibtisch. So sorgen wir für eine immer gleichbleibende visuelle und auditive Situation. Man kann also auch mitten im Meeting problemlos die Position wechseln.“ Ein Mix aus teppichverkleideten Wänden sowie großen Glasfronten soll für eine gute Akustik und ein angenehmes Raumgefühl sorgen, die aktive Lüftung für den nötigen Sauerstoff. Bei Bedarf gibt es eine zusätzliche UVC-Lüftung, die auch Viren, Bakterien und Gerüche neutralisiert. Designt wurde die schallgedämmte Kabine von Prof. Martin Middelhauve, der an der Fachhochschule Dortmund Objekt- und Raumdesign lehrt.

Französisch für „Hallöchen“

Wer genau den Namen Coucou ins Spiel gebracht hat, können die beiden Gründer heute gar nicht mehr so recht sagen. „Wir haben lange nach einem passenden Namen für die Kabine gesucht“, berichtet Axel Zundler. „Irgendwann sagte jemand Coucou, und das brachte eine Erinnerung in mir vor: Eine französische Kollegin grüßte uns immer so, denn ‚Coucou‘ bedeutet auf Französisch etwa ‚Huhu‘ oder ‚Hallöchen‘. Das fanden wir alle so passend, dass wir es gleich als Marke haben eintragen lassen.“

Seit dem vergangenen Jahr stehen im Co-Working-Bürozentrum Mathildenhof in Essen-Rüttenscheid die ersten beiden COUCOU-Kabinen. „Das sind unsere Prototypen“, sagt Arno Sousa, der ebenfalls Inhaber des Mathildenhofs ist. „Seit Monaten sind die beiden Kabinen fast ausgebucht und quasi im Dauereinsatz. So konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln und unser Konzept immer weiter verbessern. Im März 2022 sind wir nun in den aktiven Vertrieb gestartet.“

Flexibles Leasing-Modell

Neben dem klassischen Verkauf setzen Arno Sousa und Axel Zundler vor allem auf ein modernes Leasing-Modell. Denn Leasing sei für die meisten Unternehmen einfach flexibler, unkomplizierter und auch praktischer, so Betriebswirt Axel Zundler: „Wir bringen die Kabine, bauen sie auf, übergeben sie dem Kunden betriebsfertig und holen sie am Ende der Leasingzeit auch wieder ab. Außerdem bieten wir natürlich regelmäßige Updates an, denn die Technik entwickelt sich ja ständig weiter.“

Zunächst werden die beiden sich das Vertriebsgebiet Nordrhein-Westfalen vornehmen, wo die Kabinen auch produziert werden, so Zundler weiter: „Allein in NRW gibt es mehr als 5.000 Unternehmen, die COUCOU in ihrem Arbeitsalltag einsetzen könnten. Das ist mehr als genug Potenzial für den Anfang. Im zweiten Schritt möchten wir den Vertrieb dann mit regionalen Distributionspartnern auf ganz Deutschland ausweiten.“ Neben Broschüren und Infomaterial setzt das Team von COUCOU vor allem auf Social Media: Über YouTube, LinkedIn und Facebook soll die Essener „Plug & Play“-Kabine bekannt gemacht werden.

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Maria Leipold

Verfasst von:
Maria Leipold

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