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Bewegungsfelder: Hoch hinaus für die Gesundheit

Höhentraining am Boden Das Rüttenscheider Unternehmen bewegungsfelder ist mehr als ein privates Fitnessstudio: In drei Kammern wird das Klima eines Höhenaufenthaltes in den Bergen simuliert. Das Konzept ist noch relativ unbekannt: In ganz Deutschland gibt es nur sieben Zentren, die Höhentraining anbieten. Eine andere, aber sehr effektive Art zu trainieren, die sich an unterschiedlichste Zielgruppen […]

Höhentraining am Boden

Das Rüttenscheider Unternehmen bewegungsfelder ist mehr als ein privates Fitnessstudio: In drei Kammern wird das Klima eines Höhenaufenthaltes in den Bergen simuliert. Das Konzept ist noch relativ unbekannt: In ganz Deutschland gibt es nur sieben Zentren, die Höhentraining anbieten. Eine andere, aber sehr effektive Art zu trainieren, die sich an unterschiedlichste Zielgruppen richtet. „Zu uns kommen nicht nur Hochleistungssportler, die sich auf die nächste Bergtour vorbereiten möchten. Unser Training richtet sich an Senioren, Menschen nach einer OP oder mit Übergewicht oder einfach jeden, der gerne fit sein und sich entspannen möchte“, erklärt Stephan Erdmann, der Geschäftsführer des Unternehmens. Zudem berichtet er darüber, dass auch regelmäßig Kunden auf Besteigungen in den Gebirgen des Himalayas, Kilimanjaro und sogar den Mount Everest vorbereitet werden. „Aktuell trainieren wir eine Kundin, die zu ihrem 60sten Geburtstag einen 20fach Ultra-Triathlon machen möchte – Wettkampfzeit 30 Tage.“

Das Training macht gute Laune

Was genau passiert beim Höhentraining? „Grundsätzlich kann man aktiv oder passiv trainieren“, erklärt Stephan Erdmann. Bei der passiven Variante atmet man im Liegen die Höhenluft ein. Durch den geringen Sauerstoffgehalt wird der Körper mehr gefordert: Die Atemfrequenz ist erhöht, der Stoffwechsel wird beschleunigt und die Durchblutung der Muskeln wird gesteigert. „Wer aktiv trainiert kann in unseren Höhenkammern nicht nur Höhenluft einatmen, sondern sich auch moderat auf einem Fahrradergometer oder Laufband bewegen. Dabei reden wir hier von gehen, nicht von joggen. So wird das Training noch intensiviert.“ Neben der Verbesserung der Kondition, wird auch der Kalorienbedarf gesteigert und es kommt zur vermehrten Dopamin- und Serotoninausschüttung. „Übersetzt heißt das: Das Training macht gute Laune“, lacht der Geschäftsführer.

Training für Geist und Körper

Bei bewegungsfelder kann man als Mitglied fest und regelmäßig trainieren, sich aber auch temporär auf ein bestimmtes Ziel vorbereiten lassen. Das kann eine Trekking-Tour, ein Schwimm-Wettkampf, ein Wunschgewicht, die Genesung nach einer OP oder auch die eigene Hochzeit sein. Dabei geht es immer um ein Zusammenspiel von Kraft- und Ausdauertraining und gesunder Ernährung. „Es geht nicht nur um die physiologische Anpassung an das Höhenklima, die Menschen müssen auch ihr Verhalten ändern. Also sich z. B. einen bestimmten Schritt-Atem-Rhythmus aneignen oder die Essgewohnheiten anpassen“, erklärt der Geschäftsführer.

»Es geht nicht nur um die physiologische Anpassung an das Höhenklima, die Menschen müssen auch ihr Verhalten ändern.“«

Höhentraining im Kampf gegen Corona

Aktuell betreut das Unternehmen eine Bachelor-Arbeit zum Post-Covid-Syndrom, hier leiden die Menschen unter großer Müdig- und Kurzatmigkeit. Das Corona-Virus zerstört die Innenauskleidung der Blutgefäße, das Endothel. Hier setzt das Höhentraining an: Durch die Höhe wird u. a. die Zahl roter Blutkörperchen gesteigert und man kann mehr Sauerstoff aufnehmen. „Eine weitere wichtige Rolle bei der Reparatur spielt der sogenannte VEG-Faktor. Ist der Körper in einer Sauerstoffmangel-Situation können wir diesen Faktor auslösen. Über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen werden die Menschen so wieder leistungsfähiger. „Diesen Weg wollen wir weitergehen und unsere positiven Erfahrungen als vielversprechenden Therapieansatz auch in einer klinischen Studie belegen lassen.“

Yvonne Schumann

Verfasst von:
Yvonne Schumann

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