Bühne frei für die Besten: 200 ausgezeichnete Azubis
Von den über 3.100 Auszubildenden der IHK-Abschlussprüfungen in diesem Jahr erreichten 200 die Note „sehr gut“ und damit mindestens 92 von 100 möglichen Punkten im Gesamtergebnis. Die 200 Besten absolvierten ihre Ausbildung bei insgesamt 114 Betrieben – 79 davon sind in Essen, 17 in Mülheim an der Ruhr und 11 in Oberhausen ansässig.
Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses Martin Unterschemmann, Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß und Geschäftsführer Franz Roggemann gratulierten den jungen Prüfungsabsolventen zu ihren hervorragenden Leistungen. „Diese Leistung verdient höchste Anerkennung“, so Jutta Kruft-Lohrengel bei der festlichen Veranstaltung. „Die Jugendlichen mussten mit verschobenen Prüfungsterminen, Homeschooling und mobilem Arbeiten umgehen und haben es trotzdem geschafft, sehr gute Leistungen zu erzielen.“ Gleichzeitig dankte die Präsidentin den Berufskollegs und Ausbildungsunternehmen für deren großes Engagement für die berufliche Ausbildung.
Stefanie Funk, Verkäuferin der ALDI GmbH & Co. KG, sowie Dennis Schäfer, ebenfalls Verkäufer, aber bei der Lebensmittelmärkte Heinz-Wilhelm Paschmann GmbH & Co. KG, und Mara Klein, Drogistin der dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, haben ihre Ausbildung als Beste aus der MEO-Region abgeschlossen. Im Gespräch mit der meo erklären sie, wie ihnen das gelungen ist, welche Rolle das Ausbildungsunternehmen dabei spielt und wie es beruflich für sie weitergeht.
meo: Frau Funk, Frau Klein und Herr Schäfer: Herzlichen Glückwunsch zu Ihren hervorragenden Abschlüssen. Haben Sie Kniffe & Tipps für Auszubildende, die im kommenden Jahr ihre Abschlussprüfung absolvieren?
Funk: Ich kann nur jedem Auszubildenden empfehlen, in der Berufsschule anwesend zu sein, mitzumachen und zuzuhören – auch wenn der Unterricht digital stattfindet. Außerdem habe ich nach dem Motto „Übung macht den Meister“ gelernt. Die Aufgaben, die ich nicht beim ersten Mal geschafft habe, habe ich so lange wiederholt, bis ich es auswendig konnte.
Klein: Wer kurz vor der Prüfung steht, sollte auf jeden Fall viel Zeit ins Lernen investieren. Wenn es möglich ist, würde ich empfehlen mit alten Prüfungen zu lernen. So bekommt man ein besseres Gefühl und ist weniger nervös, da man weiß, wie die Prüfung und die Fragen aufgebaut sein können.
Schäfer: Man sollte keine Angst haben, Fragen zu stellen. Zum einen tut es nicht weh und zum anderen kostet es nichts. Der Ausbilder, die Lehrer und auch der Prüfungsausschuss möchten ja gar nicht, dass man Angst vor der Prüfung hat.
Und die Unternehmen?
meo: Und konnte Ihr Ausbildungsbetrieb Sie auch unterstützen?
Schäfer: Wir hatten gleich drei Prüfungsvorbereitungsseminare, wo wir alle essenziellen Dinge noch einmal durchgegangen sind. Danach haben wir die Themen nochmal in diversen Prüfungsfragen geübt. Zum Schluss wurde der Wissenstand anhand eines Tests überprüft und man wusste, wo die Defizite liegen.
meo: Apropos Vorbereitung – haben Sie mit dem Ergebnis gerechnet? Alle Drei sind sich bei dieser Antwort einig:
Nein, dass das Ergebnis so gut war, habe ich nicht erwartet. Ich habe mich aber wahnsinnig über diese Überraschung gefreut. Das viele Lernen hat sich eben gelohnt.
meo: Warum haben Sie sich für Ihren Beruf und Ihren Ausbildungsbetrieb entschieden?
Klein: In der 10. Klasse habe ich viele Bewerbungen geschrieben, aber war mir noch nicht ganz sicher, was ich später einmal machen möchte. Zu dem Zeitpunkt war DM schon mein absoluter Lieblingsladen und ich wusste, dass ich gerne einen Job mit viel Menschenkontakt machen möchte. Leider hatte es in diesem Jahr aber nicht funktioniert, sodass ich zuerst eine Ausbildung als Hotelfachfrau begonnen habe. Schnell habe ich gemerkt, dass das nicht das Richtige für mich ist und nahm mir Urlaub, um ein Praktikum bei DM zu absolvieren. Dann war es endlich so weit: Nach 8 Monaten habe ich meine Ausbildung im Hotel abgebrochen und bei DM angefangen. Ich bereue meine Entscheidung auf keinen Fall, da ich in der Zeit im Hotel zwar viel lernen konnte, aber jetzt deutlich glücklicher in meinem Job bin.
Schäfer: Ich habe in meinem Leben schon viele Berufe ausprobiert und auch einige Fehler bei der Wahl gemacht. Letzten Endes habe ich gemerkt, dass ich viel lieber zu meinem Nebenjob gehe als zu meiner damals schulischen Ausbildung. Ich habe mich dann für den Einzelhandel entschieden und viele Bewerbungen geschrieben. Am Ende bin ich glücklicherweise bei Paschmann gelandet.
Funk: Ich habe bereits vor der Ausbildung als Werkstudentin bei Aldi Nord gearbeitet und mich dann dazu entschieden, das Studium abzubrechen und eine Ausbildung zu machen, da es mich persönlich schneller zum Ziel brachte. Die Arbeit, vor allem der Kundenkontakt, haben mir gut gefallen. Mit den Kollegen in der Verkaufsstelle habe ich mich sehr gut verstanden. Also stand die Entscheidung schnell fest.
meo: Heute Abend wird erstmal gebührend gefeiert! Und danach basteln Sie weiter an Ihrer Zukunft. Wie sieht das im Detail bei Ihnen aus, Frau Funk?
Funk: Ich absolviere gerade das dritte Ausbildungsjahr, sodass ich in knapp einem Jahr dann hoffentlich Kauffrau im Einzelhandel bin. Danach würde ich gerne noch den Handelsbetriebswirt an einem Berufskolleg machen.
meo: Nun zu guter Letzt: Was hat Ihnen während der Ausbildung besonders gut gefallen?
Klein: Meine Ausbildung war sehr abwechslungsreich. Im Laden erlebt man jeden Tag etwas anderes und begegnet immer neuen Kunden. Außerdem war ich in verschiedenen Filialen aushelfen und konnte so auch immer neue Kollegen kennenlernen.
Schäfer: Bisher hat mir am meisten gefallen, dass ich wirklich Spaß an der Arbeit habe. Mit Kunden arbeiten und lernen, worauf es als Verkäufer und Einzelhändler ankommt. Es gibt nichts, was ich wirklich ungern mache in diesem Beruf. Daher freue ich mich auf das, was mich in Zukunft erwarten wird.