Unternehmer und Architekt
„Eigentlich habe ich Architektur studiert und wollte meinen Beruf auch nicht aufgeben. Also habe ich mich parallel dazu auch mit dem Büro KenChiku Architektur + Design als Architekt selbständig gemacht.“ Beide Unternehmen befinden sich auf einem ehemaligen Bahngrundstück in Essen-Dellwig. Den Standort hat damals sein Großvater gewählt – er hat die gesamte Liegenschaft um 1948 von der Deutschen Bahn gekauft. Holger Gravius führt die Firma in dritter Generation und bietet seinen Auftraggeberinnen und -gebern einen Rund-um-Service: Das Architekturbüro plant die Bauvorhaben, die Baufirma bebaut die Grundstücke und die Gravius Baumanagement GmbH verkauft die fertigen Wohnungen oder die kompletten Häuser. „Das ergänzt sich gut. Die Bauherren schätzen es, nur einen Ansprechpartner für alles zu haben. Natürlich kann aber jeder Bauherr auch nur einzelne Firmen in Anspruch nehmen und z.B. einen eigenen Architekten oder eine Architektin beauftragen“, erklärt der Geschäftsführer. Die Baufirma steht auf vier Säulen. Der Wohnungsbau war schon immer eine davon: „Nach den Kriegszerstörungen herrschte große Wohnungsnot in Essen.“ Die zweite wichtige Säule ist der Industriebau.
Vielfalt der Projekte
Die Firma arbeitet häufig für Energiekonzerne und Mittelständische Unternehmen. Umbau und Sanierung, inklusive Recycling und Upcycling sind die dritte Säule. „Wir haben schon ziemlich alles umgebaut – vom Rathaus bis hin zu sämtlichen ehemaligen Bahnhöfen in Essen, Konzerthäusern und Theatern.“ Viertes und jüngstes Standbein ist schließlich der Schlüsselfertigbau. „Das kommt sicherlich auch daher das ich Architekt bin“, sagt er.
Besonders wichtig sind dem Unternehmen die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. „Ich bin Vater von drei Kindern und denke deswegen natürlich auch an die Zukunft. Was lag da näher, als zu überlegen, was man selbst tun kann“, fasst er zusammen. Das Unternehmen hat sich also am Projekt „ÖKOPROFIT“ beteiligt und die externe Beratung in Anspruch genommen: Dort wurde analysiert und nach Optimierungspotential gesucht. „Alles wurde komplett unter die Lupe genommen“, schmunzelt Holger Gravius. „Aber von den Verbesserungsvorschlägen haben wir viel umgesetzt – manches sofort, manches später.“ Zum Beispiel wurde die gesamte Liegenschaft auf LED-Technik umgestellt, es gibt also keine Glühbirnen mehr bei Sprenker + Gravius.
»Ich bin Vater von drei Kindern und denke deswegen natürlich auch an die Zukunft.«
Holger Gravius
Geschäftsführer der
Sprenker & Gravius GmbH & Co. KG
Mehr als nur eine Stromtankstelle
Darüber hinaus wurde eine der größten Photovoltaik-Anlagen auf dem Flachdach installiert, eine Solaranlage von fast 1.000 m². Die gesamte Baumaschinen- und Fahrzeug-Flotte wurde umgestellt und läuft jetzt energiesparend. „Dieses Jahr tauschen wir den letzten Kran aus“, sagt der Architekt stolz. Auch eine Stromtankstelle wurde auf dem Gelände installiert. Es gibt zwei E-Ladestationen, an denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Mieter auf der Liegenschaft ihre Autos anschließen können.
„Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis wir alle auf E-Autos und Hybridfahrzeuge umgestellt haben, aber das ist wie mit der Henne und dem Ei: Wartet man mit der Stromtankstelle bis man ein Auto hat oder kauft man ein Auto wenn man eine Tankstelle hat?“ Dem Unternehmer ist es wichtig, dass er weiß, woher der Strom kommt. „Über die Solaranlage produzieren wir unseren eigenen grünen Strom. Mein nächstes Auto wird ein Hybrid und so kann ich sicher sein, dass er auch mit ökologischem Strom fährt. Da habe ich ein gutes Gewissen und fahre mit der Sonne.“