Am 1. Dezember kam die Kultur- und Kreativwirtschaft aus NRW zusammen, um Anregungen und Tipps gegen den Fachkräftemangel in der Branche zu suchen beziehungsweise auszutauschen. Da kreative Ideen bekanntlich gemeinsam schneller Gestalt annehmen, ging es auch darum, aktiv neue Ideen und Wege zu finden.
In der Rotunde, in Bochum, gaben Tom Koperek, Dirk Ludewig und Manuela Speckamp-Schmitt Einblicke aus ihren Unternehmen und Strategien. Thomas Zich von DESIGNERDOCK aus Düsseldorf, Lars Terlinden, CREATIVE.NRW aus Köln und Dr. Marie Huchthausen, Business Academy Ruhr aus Dortmund ergänzten die von Tom Hegermann moderierte Runde aus fachlicher Sicht. Die Runde war sich schnell einig: Unternehmen müssen mit einer guten Unternehmenskultur punkten und noch offener und flexibler werden, sei es durch eine größere Internationalisierung oder remotes Arbeiten.
Tom Koperek, LK Management- & Beteiligungs GmbH, fasste es zusammen: „Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen jeder Ausrichtung und Größe in unserer Branche vor immense Herausforderungen; nicht mehr die Mitarbeitenden bewerben sich bei den Unternehmen, sondern es ist mittlerweile umgekehrt. Einen wesentlichen Pluspunkt können aber alle Firmen jenseits von budgetären Grenzen machen: eine Unternehmenskultur, die Sinn und Werte repräsentiert und die nachhaltig gepflegt und offen gelebt wird.“
Dann waren ALLE aufgerufen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. Die Teilnehmer*innen verteilten sich auf die drei angebotenen Panels, die unter den Oberthemen standen: Employer Branding und zeitgemäßes Recruiting, Qualitäten und Qualifikationen mit der Kreativ-Methode Lego Serious Play und Netzwerke und Social Media. Heraus kamen viele Anregungen und beim Kreativworkshop spannende Modelle.
Moderator Tom Hegermann entschlüsselte aus der Zusammenfassung der Workshops und einem anschließenden Gespräch mit jungen Unternehmer*innen noch mal die wichtigsten Erkenntnisse, die von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW in ihrem Impulsvortrag auch noch einmal angesprochen wurden.
Die Politik will den kulturellen und sozialen Wandel mehr im Blick haben. Es geht auch darum, mit vereinten Anstrengungen das gesamte Potential an verfügbaren Arbeitskräften ausschöpfen. Bei den jungen Menschen angefangen, die über Qualifizierung die Voraussetzungen für eine Ausbildung erlernen müssen, ebenso wie der Familie durch mehr flexiblere Arbeitszeiten und Teilzeitmöglichkeiten entgegenzukommen. Oder auch über die Zuwanderung, gerade hier hat das Bundesland NRW ja auch schon viel Erfahrung. Menschen aus dem Ausland müssen schnell integriert werden.
Die Ministerin sprach von einem „Baukastensystem“, das mit gemeinschaftlicher Anstrengung aller Institutionen zum Wohl der Wirtschaft angepackt werden müsse, um das immer größer werdende GAP zu überbrücken. Sie endete mit einer offenen Einladung: „melden Sie sich gerne bei uns im Ministerium mit jeder Idee die Sie haben, die unser Bundesland weiterbringt.“
Das ließ sich Christiane Auffermann, stellv. Hauptgeschäftgsführerin der IHK Mittleres Ruhrgebiet nicht zweimal sagen und forderte mehr Geld für Kitabetreuung, um die gewünschte Flexibilität von Familien auch umsetzen zu können.